Full text: Lehrbuch der Geographie

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II. Physische Geographie. 
Auf der ganzen Erde sind Vulkane verbreitet; doch finden sie sich 
gewöhnlich in der Nahe des Meeres, auf Inseln, und meistens ein¬ 
zeln. Viele Vulkane sind ausgebrannt, und die jetzt speienden sind 
es nicht immer gewesen, offenbar hat es sonst auf der Erde viel mehr 
gegeben. Auch im Meere und in Flüssen finden sich einige, z. B. einer 
im Cooks Flusse. Daß es auch auf dem Monde Vulkane gebe, scheint 
nach Schröters Beobachtungen fast gewiß zu seyn. Die bedeutendsten 
Vulkane auf der Erde sind: der Vesuv/bei Neapel, der Aetna, auf 
Sicilien, der Hekla und Krabla, auf Island, der Stromboli, 
auf der gleichnamigen Insel, der Cotopaxi (der größte auf der Erde, 
17,712 F. hoch), der Pinchincha, auf den An des in Amerika, und 
der Pico, auf der Insel Teneriffa. 
Die Wissenschaft, welche sich mit der genauem Kenntniß und Be¬ 
schaffenheit der Gebirge und Berge, in Hinsicht auf die Verhältnisse 
der über einander gelagerten Substanzen beschäftigt, heißt Geognosie, 
Gebirgskunde. Die Wissenschaft aber, welche von der Entstehung und 
Bildung der Berge, wie auch der Erdoberfläche überhaupt handelt, heißt 
Geologie; Geogenie ist dagegen die Lehre von der Entstehung und 
uranfanglichen Bildung der Erde. Alle Geogenien oder Theorien, 
über die Entstehung der Erde, zerfallen in die 2 Hauptklassen 
der Vulkanisten, oder Plutonisten und der Neptunisten. 
Z. 3. 
Wasser, Meer. 
Eine ganz neue Scene öffnet sich uns bei. der Betrachtung der 
Wasserwelt, auf die man drei Viertel, oder 7,010,000 Q. M. der 
gesammten Erdflache rechnet. Ihre Behälter sind die Tiefen und niedrig¬ 
sten Stellen der Erdrinde. Die Gesammtmasse des weiten und großen, 
den Erdkörpcr umfließenden Wassers, das wegen seiner unermeßlichen 
gedrängten Masse, eine grüne Farbe hat, bezeichnet man mit dem Na¬ 
men Weltmeer, Ocean. Für die Welt ist dieser Ocean nicht mehr 
trennende, sondern seit den Fortschritten der Schifffahrt, vielmehr 
vermittelnde Naturform geworden. Die Binnenmeere sind das Letzte 
immer gewesen. Um einen gewissen Theil dieser ungeheuren Wasser¬ 
masse bezeichnen zu können, theilt man dieselbe im Allgemeinen ein: in 
das Aeußere oder Stille Weltmeer, zwischen der Ostküste der 
Ostfeste, und der Westküste der Westfeste, und in das Innere oder 
Atlantische Meer, zwischen der Westküste der Ostfeste, und der 
Ostküste der Westfeste. So genaue Grenzen und Eintheilungen, wie 
bei dem Lande, lassen sich indessen bei dem Meere nicht angeben, da 
es durchgängig zusammcnhangt. Doch lassen sich physische und mathe- 
mathische Grenzbestimmungen annehmcn; und insofern aus dem Lande 
das Meer und die Gebirge als natürliche Grenzen der Lander gel¬ 
ten: so sind festes Land und Seegebirge, die als Inseln hervor¬ 
ragen, auch umgekehrt als natürliche Grenzen des Meeres anzusehen. 
Die mathematischen Grenzen sind Meridiane und Parallelkreise. 
Dem zusolge zerfallt der ganze Ocean in 7 Haupttheile: 1) das 
nördliche Eismeer, zwischen dem nördlichen Polarkreise, und den
	        
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