Die Veränderung der Gesteinshülle durch die zerstörenden und aufbauenden Naturkräfte. 33
(Nach Holzels geograph, Charakterbildern aus Ed. HölzelZ Verlag i» Wien.)
Erdphramiden im Finsterbachtal bei Bozen. Senkrechte Erosion.
Am linken Rand a a ist der Rest der Schuttdecke, einer Grundmoräne des Eisackgletschers mit Porphyrlehm
und Granitblöcken, sichtbar, aus der die Erdpseiler herausgemeißelt sind. Regenfurchen schassen fortwährend
neue Erdpfeiler aus den alten mit und ohne Decksteine.
Beobachte an Häuserreihen die Wetterseite! Untersuche die Pflastersteine unter einer Dach-
transe! Beobachte im Frühjahr die sprengende Wirkung des Frostes an den Schollen der Ackererde!
Sieh die braune Farbe von Wald-- und Moorbächen!
Werden tiefer liegende Gesteinsschichten durch Verwitterung oder Unterspülung
gelockert, so stürzen die darüberliegenden nach und es können so Erdrutschungen,
Bergschlipfe und Bergstürze entstehen. Lawinen, Gletscher und Flüsse tragen
ungeheure Mengen von Verwitterungsschutt bergabwärts.
Die fortdauernde Verwitterung und Abtragung führt mit der
Zeit eine allgemeine Erniedrigung des Geländes herbei. Sie strebt
in ihren letzten Zielen auf Abgleichung der Höhenunterschiede des
Festlandes hin und gelangt erst mit der völligen Verebnnng der Erd-
oberfläche zum Stillstande.
Am Ende dieser Entwicklung entstehen „Fastebenen" (Peneplains), wie sie
uns in dem Flachland um die Hudsonsbai in Nordamerika und in der Granitplatte
von Finnland und Nordskandinavien entgegentreten.
2. Erosion.^) a) Talbildung. Die einschneidende, in schräger Richtung wir-
kende Tätigkeit des fließenden Wassers bezeichnet man als Erosion. Unterstützt
i) Vom tat. erödere — ausnagen.