Full text: Physische Geographie (Teil 5)

Die meteorologischen und klimatischen Verhältnisse der Erde. 
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Verteilung der Sonnenstrahlen auf eine gleich große 
Fläche nach der geographischen Breite. 
Das Verhältnis, in dem dieses Sinken der Temperatur stattfindet, schwankt. 
In trockener Luft beträgt es bei 100 m Erhebung 1° C, bei feuchter etwa y2° C. 
Ausnahme: Die Temperaturumkehr im Winter bei hohem Luftdruck. 
b) Wagrechte Verteilung der Lufttemperatur über den Erdball. Die war- 
meude Kraft der Sonnenstrahlen hängt von dem Winkel ab, unter dem sie die 
Erdoberfläche treffen. Je steilerdieser 
Winkel, um so mehr Strahlen 
kommen auf die gleiche Fläche und 
um so mehr wird diese beleuchtet 
und erwärmt. Zwischen den Wende- 
kreisen fallen die Sonnenstrahlen senk- 
recht oder nahezu senkrecht auf die 
Erde; folglich ist die Erwärmung der 
Erde hier am größten; um die Pole 
herum, wo sie auch im Sommer sehr 
schief auffallen, am geringsten. Über- 
dies scheint die Sonne dort 6 Monate 
gar nicht; die Polargegenden müssen 
daher am kältesten sein. Daraus ergibt sich bezüglich der Würmeverteilung auf 
der Erde das Gesetz: 
Die Luftwärme verringert sich mit der zunehmenden 
geographischen Breite. 
Aus diese allgemeine Tatsache gründet sich die Einteilung der Erde in 
fünf Zonen: 
eine heiße, zwischen den beiden Wendekreisen, 
zwei gemäßigte, zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen, und 
zwei kalte, innerhalb der Polarkreise. 
Ohne das Vorhandensein störender Einflüsse müßte eine regelmäßige Ab- 
nähme der Wärme vom Äquator zu den Polen stattfinden und die Isothermen, 
d. h. die Linien, welche die Orte gleicher mittlerer Jahrestemperatur miteinander 
verbinden, müßten genau mit den Breitengraden zusammenfallen. In diesem 
Sinne spricht man auch von einem solaren (v. lat. sol — die Sonne) oder auch 
mathematischen Klima und versteht darunter die durch die geographische 
Breite und Sonnenbestrahlung allein bedingte Wärmeverteilung. 
Ein Blick auf eine Karte der Jahres-Jfothermen (s. den Atlas) zeigt aber so- 
fort den sehr ungleichen Verlauf dieser Linien mit den Breitengraden. 
1. Auf der nördlichen Halbkugel steigen die Isothermen gegen die Westküsten 
der Erdteile an, während sie sich über den weiten, nach Norden offenen Land- 
Massen tief zu den Ostküsten herabsenken. Die Westküsten sind somit wärmer als 
das Innere der Festländer und die Ostküsten. Die Ursachen hiervon liegen in 
den Windverhältnissen und in den Meeresströmungen. 
2. Auf der nördlichen landreicheren Halbkugel sind diese Unregelmäßigkeiten 
stärker als auf der südlichen wasserreicheren.
	        
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