Full text: Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr (Teil 6)

2 Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches. 
3. Lage in Europa. Porteile. Das Deutsche Reich liegt inmitten des euro¬ 
päischen Festlands. Drei Großmächte: Rußland, die Österreichisch-Ungarische Mon- 
archie und die Republik Frankreich, dann fünf Kleinstaaten: die Schweiz, das 
Großherzogtnm Luxemburg. Belgien, Holland und Dänemark umgrenzen es. Nur 
ein Randmeer, die Nordsee, trennt Deutschland von dem industrie- und Handels- 
reichen England; nur schmale Meeresstraßen (Sund, Kattegat, Skagerrak) und 
ein Binnenmeer, die Ostsee, scheiden es von den skandinavischen Königreichen. 
Der Alpenwall bildet zwar eine hohe natürliche Grenzmauer gegen das an Natur- 
erzeugnissen reiche Italien, aber oielbenntzte Schienenwege (Simplon, Gotthard, 
Brenner, Tauernbahn, Semmering) haben seinen verkehrshindernden Einfluß be- 
deutend gemindert. Die unmittelbare Nachbarichast der bedeutendsten Kultur- 
und Handelsstaaten begünstigt in hohem Maße den Handel und Berkehr 
Deutschlands. 
Dank seiner Mittellage in Europa besorgt Deutschland hauptsächlich den 
Warenaustausch zwischen dem industriellen Westen und dem vorwiegend acker¬ 
bautreibenden Osten des Erdteils wie den Verkehr zwischen dem Norden und Süden. 
Zwei westöstliche und zwei nordfüdliche Weltverkehrslinien durchschneiden das 
Reich in seiner ganzen Ausdehnung, nämlich die Linien: Paris- Berlin -Peters¬ 
burg (Nordexpreßzug) und Paris—München—Wien—-Konftantinopel (Balkanzug), 
dann die Liuieu Berlin—München—Rom (Nord-Südexpreßzug) und Blissingen 
(Ostende)—Köln—Gotthard—Genua.
	        
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