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Lehrproben.
So ergeben sich folgende sechs Aufgaben, um den wirtschaftlichen Ver¬
kehr zu beschützen vor drohenden Gefahren:
1. Die Wehrmacht schützt den wirtschaftlichen Verkehr unsers Volkes
vor äußeren Feinden, vor Krieg.
2. Die Polizei und die Rechtsordnung schützt ihn vor inneren
Feinden, vor den Verbrechern, vor den Gefahren des bösen und
schwachen Willens, vor Aufruhr usw.
3. Die Wohlfahrtspflege schützt ihn vor den Gefahren der
Armut, des Elendes, der Überschwemmungen, des Mißwachses usw.
4. Die Gesundheitspflege schützt ihn vor den Gefahren, die
ihm aus den Krankheiten erwachsen.
5. Die Bildungspflege schützt ihn vor den Gefahren, die ihm
aus der Unwissenheit erwachsen.
6. Die Seelsorge schützt ihn vor den Gefahren, die aus dem Über¬
handnehmen von Lastern usw. drohen.
9. Wie bedroht der böse Wille schlechter Mit¬
menschen unser Eigentum?
a) Am meisten bedroht der böse Wille schlechter Mitbewohner unser
Eigentum. Da geht ein Handelsmann mit viel Geld über Land.
Ein böser Mensch weiß das oder kundschaftet das aus. Er überfällt
den Handelsmann und raubt ihm alles, indem er ihm zubrüllt:
Geld oder Leben! Aufs äußerste erschrocken, läßt sich der überfallene
Handelsmann ausrauben. Das ist ein Straßenraub, ein Raub-
anfall. Hätte sich der Handelsmann gewehrt, dann wäre es leicht
zum Raubmord gekommen. Der gierige Räuber hätte sich nicht ge¬
scheut, den sich wehrenden Handelsmann niederzustoßen und zu er¬
schlagen.
b) Ein andrer bricht in ein Haus ein; er bricht die Fenster oder Türen
ein und bedient sich dazu der Brecheisen und andrer Werkzeuge.
Dann erbricht er die Schränke, Kästen, vor allem den Geldschrank,
Glasschrank, wo er viel Wertsachen vermutet. Das ist ein E i n -
b r u ch.
e) Ein Dritter sieht irgendwo etwas liegen; er sieht sich scheu und lüstern
um; niemand scheint es zu sehen; rasch greift er mit seinen Lang¬
fingern zu und nimmt es weg. Darauf eilt er von dannen. Das ist
ein gewöhnlicher Diebstahl.
d) So kann man auch Früchte vom Felde stehlen, Obst von den Bäumen,
Holz aus dem Forste usw. Es gibt also Feld-, Obst- und
F o r st d i e b st ä h l e.
e) Der Fabrikherr hat einen Kassierer: der muß alles Geld einnehmen und
auszahlen. Hat die Fabrik Löhne auszuzahlen, so gibt der Kassierer
das Geld heraus. Nimmt die Fabrik Geld ein, so nimmt der Kassierer
es in Empfang. Damit nun der Fabrikbesitzer weiß und nachrechnen
kann, was der Kassierer eingenommen und ausgezahlt hat, schreibt der
Kassierer alle Einnahmen und Ausgaben ein in das Kassenbuch. Auf
der einen Seite stehen die Einnahmen, auf der andern die Ausgaben.
Zählt man zusammen, was auf der Einnahmeseite steht, und das,
was auf der Ausgabeseite steht, so sieht man gleich, ob die Fabrik
mehr eingenommen hat, als sie ausgegeben hat. Leider kommt es
manchmal vor, daß ein unredlicher Kassierer manche Einnahmeposten