Full text: Für die unteren Klassen (Teil 1)

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Grundzüge der Länderkunde. 
Winterregen, weiter im Osten die Sommerregen vor. In der gleichen 
Richtung verändern sich auch die Wärmeverhältnisse. Im Westen ist die 
Temperatur: unter dem Einfluß des warmen Meeres das ganze Jahr über 
gemäßigt, während mit der Annäherung an Asien infolge der gewaltigen 
Ausdehnung des Landes heiße Sommer und kalte Winter herrschen. Das 
gemäßigte Klima erstreckt sich bis weit zum äußersten Norden unseres Erdteils. 
Denn die ganze Westküste wird von einer Meeresströmung, dem Golfstrom, 
getroffen, welche aus der heißen Zone warmes Wasser herbeiführt. 
Die Vegetation bildet hier ihrer Form nach vorwiegend Wald, 
Feld und Wiese. Der Wald besteht aus Laub- und Nadelholz. Die 
Laubbäume werfen in der kalten Jahreszeit ihr Laub ab. Unter den 
Tieren treffen wir Hirsch, Reh, Bär und Wolf. Im hohen Norden 
lebt das Renntier, auf den südlichen Gebirgen die Gem^e. Die wich- 
tigsten Haustiere sind Rind und Pserd. 
europa Jw äußersten Südosten nördlich des schwarzen Meeres vermindert 
sich die Menge des Niederschlages beträchtlich; der Wald tritt darum zurück, 
wir finden weite Steppen,^ die sich nur uach der Regenzeit mit einem 
üppigen Teppich buntblühender Kräuter bekleiden. 
§ 37. Hier im Osten zeigt die Natur der Länder bereits viele Züge, welche 
wo^hner zugleich dem Nachbarerdteil Asien eigen sind. Es erstreckt sich diese Gemein- 
samkeit auch aus die menschlichen Bewohner. Während das übrige 
Europa sast ganz von Menschen der mittelländischen Rasse bewohnt 
wird, treffen wir im Osten und Norden in den Türken, Finnen und Lappen 
auf Vertreter der mongolischen R a s s e. Unter den europäischen Völkern 
der weißen Rasse unterscheiden wir nach der Sprache drei Hauptstämme: die 
Germanen — Deutsche, Engländer, Skandinavier — im mittleren, nörd¬ 
lichen und nordwestlichen Europa, die Romanen — Italiener, Franzosen, 
Spanier — im Westen und Südwesten und die Slaven — Russen, 
Polen — hauptsächlich im Osten, 
dichte' Gesamtzahl der Bewohner beträgt 360 Millionen. Da der Erd- 
teil rund 10 Millionen Quadratkilometer umfaßt, fo würden bei gleich- 
mäßiger Verteilung 36 Menschen auf die Fläche von einem Qnadratkilo- 
meter kommen. Diese Zahl giebt die mittlere Volks dichte. 
Kultur. Die Europäer stehen ans hoher geistiger und sittlicher Bildung. 
Gewerbe uud Handel, Ackerbau uud Viehzucht, Kunst und Wissenschaft 
haben eiue große Blüte entfaltet. Die Bewohner gehören fast sämtlich dem 
Christentum an; doch giebt es auch Mohammedaner und Juden. 
Staaten. 
§ 38. Europa zerfällt in zahlreiche Länder, deren Bewohner sich zu Staateu 
vereint haben. Den Hauptteil Mitteleuropas nördlich von den Alpen bis
	        
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