Full text: Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen

4 Erster Cursus. 
2. Die Flächen des Erdbodens sind aber nur selten 
wagrecht und eben. Meist finden sich Erhöhungen auf 
denselben. Kleinere Erhöhungen nennt man Anhöhen; die 
langgestreckten und breiten Anhöhen heißen Landrücken. 
Die kleinsten Erhöhungen führen den Namen Hügel; die- 
selben können sehr klein sein (Maulwurfs- und Grabhügel). 
Größere Erhöhungen, auf die man über 160 m steigen muß, 
um hinauf zu kommen, heißen Berge. Den untersten Theil 
des Berges nennt man Fuß, den obersten Gipfel, welcher 
je nach seiner Gestalt Spitze, Nadel, Horn, Zahn, Kopf, 
Koppe :c. genannt wird; zwischen Fuß und Gipfel sind die 
Seiten oder Abhänge. 
3. Liegen mehrere Anhöhen zerstreut aus einer Ebene, 
so wird dieselbe wellenförmig genannt. Warum? Sind die 
zerstreut liegenden Erhöhungen Hügel oder Berge, so heißt 
der Landstrich Hügel- oder Bergland. Sehr oft hängen die 
Hügel oder Berge mit einander zusammen, dann bilden sie 
Hügel- oder Bergketten. Mehrere Berggruppen, die ein 
Ganzes bilden, nennt man Gebirge, eine Anhäufung von 
Bergen und Bergketten. Erstreckt sich ein Gebirge in die Länge, 
so bildet es eine Gebirgskette, deren fortlaufender Scheitel 
Kamm oder Rücken heißt. Eine Senkung im Gebirgs- 
kämme nennen wir Paß, Joch oder Sattel; die höchste 
Stelle des Passes heißt Scheid eck. 
4. Die mehr oder weniger tiefen und langen Einschnitte 
zwischen den Bergen heißen Thäler, gewisse Formen der- 
selben auch Schluchten, Gründe, Kessel, Becken und 
Telle. Die Thalsohle oder der Thalweg ist die Fläche, 
welche die untere Breite eines Thales hat, da das Wasser 
fließt. Zu beiden Seiten der Sohle finden sich die Thal- 
wände oder Gehänge. Die Thäler werden in Haupt- und 
Nebenthäler unterschieden, je nachdem sie sich vom Ge- 
birgspasse bis zum Fuße des Gebirges fortziehen oder von 
einem Gebirgszweige nach dem Hauptthal gehen, und in 
Längen- und Querthäler, je nachdem sie mit oer Haupt- 
richtung des Gebirges fortlaufen oder mit der Hauptrichtung 
des Gebirges ungefähr einen rechten Winkel bilden. 
Aufgaben. I. Was für eine Gestalt hat der Boden, auf welchem 
unser Wohnort liegt? Wie ist er deshalb zu bezeichnen? 2. Wie ist 
der Boden der Umgegend gestaltet? Hat er Anhöhen, Hügel, Berge, 
Hügel- und Bergketten, Gebirge? 3. Nach welcher Himmelsgegend zu 
liegt von uns aus ein Berg, ein Landrücken, eine Tiefebene, ein Gebirge? 
4. Wo finden sich Thäler in der Umgegend und was sind es für welche? 
5. Die oberste, zu Tage liegende Erdschicht nennt man
	        
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