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Gedãächtnis zurückzurufen, was ihm damals wohl die meiste Sreude bereitet
haben würde, um dieselbe Sreude dann den hoffnungsvollen Jungen, die
ihn umgaben. zu bereiten. Schließlich fand er nichts, was ihm eine
größere Wonne bereitet haben würde, als seinem Lehrer jeden Schlag, den
er von ihm erhalten hatte, zurückzuzahlen und jedes Wort des Tadels,
das ihm zugekommen war, mit Blut auf seinen Leib zu schreiben. Und
dieser wonnige Gedanke sollte sich jetzt verwirklichen! Damit begann eine
Marter, schrecklich wie wenige, besser beglaubigt als viele übrigen.
Sestgebuͤnden inmitten dieser blutdürstigen, jungen Tiger, wurde
Cassianus das langsame Opfer ihrer feigen Grausamkeit. Nach dem
Berichte des christlichen Dichters Prudentius schrieben einige mit den Stahl—
griffeln, die gebraucht wurden um auf die mit Wachs überzogenen Tafeln
zu schreiben, ihre Aufgaben in sein Sleisch. Andere gingen soweit in ihrer
unnatürlichen Brutalität, daß sie seinen zerfleischten Leib auf die aus—
gesuchteste Weise mißhandelten. Von Blutverlust und Schmerz erschöpft,
fiel er endlich zu Boden, ohne im stande zu sein sich wieder zu erheben.
Ein lautes Nubelgeschrei erscholl, neue Unbilden wurden ihm zugefügt;
dann zerstreute sich die Schar der jugendlichen Dämonen um zu Hause
ihren Spaß zu erzählen.
Sur Christen ein anständiges Begräbnis zu besorgen fiel ihren Ver—
folgern niemals ein; und so ließ Corvinus, der seine Augen an dem
grausamen Schauspiele seiner Rache geweidet und seine bereitwilligen Werk—
zeuge zuerst zu der schändlichen Tat aufgereizt hatte, den Sterbenden un—
bekümmert in seinem Blute liegen. Aber sein treuer Diener trug ihn auf
sein Bett und sandte nach Pankratius. Dieser stand bald an der Seite
des Sterbenden. Der Ningling entsetzte sich über das, was er sah, und
über das, was ihm von der unerhörten Mißhandlung seines alten Lehrers
erzählt wurde. Er erbaute sich aber auch an dem, was er bezüglich seiner
Geduld hoͤrte. Kein Wort des Vorwurfs war über seine Lippen gekommen;
nur Gebet hatte seine Gedanken und seine Zunge beschäftigt.
sassianus erkannte seinen lieben Schuͤler, lächelte ihm zu und drückte
ihm die Zand, konnte aber nicht reden. Erst am folgenden Morgen ver—
schied er im Srieden. Die christlichen Leichenzeremonien wurden stille in
dem Hause selbst, das dem Cassianus gehörte, vollzogen. Mit schwerem
serzen eilte Pankratius von dem Schauplatze eines so traurigen Ereignisses
hinweg und hatte alle Mühe den Unwillen gegen den herzlosen Wilden
zu bekämpfen, der ein solches Verbrechen angestiftet hatte.
Aus „Fabiola“ des englischen Kardinals Nik. Wiseman; übersetzt von Th. Elsäßer.
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