Full text: Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen

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Republik Ecuador. 
chern der Häuser wuchert eine unverwüstliche Tropenvegetation. Der großar¬ 
tige Verkehr kommt der trägen Mischlingsbevölkerung nicht zu gut. 64 
fahren nach dem Isthmus von England, Neu-Aork, Neu-Orleans, S. Francisco 
u. a. Die Stadt ist nur eine Dampferstation fremder Nationen. Das Gebiet 
der Eisenbahnen ist 1873 für neutral erklärt. 
§ 454. Kepublili Lcuador. 
11,700 QM., iy3 Mill. Einw. (1858). 
Ecuador ist eine der kleineren südamerikanischen Republiken. Es 
umfaßt den berühmtesten Theil der Anden, das herrliche Hochthal von 
Quito mit seiner Doppelreihe von Vulkanen. Die Bevölkerung be¬ 
steht aus Abkömmlingen von Weißen, civilisirten Indianern, Negern 
und Mischlingen. Unabhängig leben etwa 200,000 Indianer im Osten. 
Seit 1831 ist das Land selbständig. Die Religion ist kathol. Pro¬ 
dukte: 1) Gold, Quecksilber, Kupfer, Eisen. 2) Cacao, Kaffee, China¬ 
rinde, Weizen, Mais, Hülsenfrüchte. Steinnüsse (vegetabilisches Elfen¬ 
bein). 3) Große Rinder- u- Pferdeherden, Schafe, Seide, Cochenille. 
Die Industrie liefert grobe Wollstoffe, Decken, Teppiche, die besten 
Strohhüte, Matten, Körbe, Eisen und Kupfer. Handel von Guaya¬ 
quil: die Einfuhr betrug 1871 7 V2 Mill., die Ausfuhr gegen 4 Mill. 
Pesos. (Cacao, Kaffee, -Gummi, Strohhüte, Chinarinda. 
Quito, 80,000 E., Hauptstadt ca. 3000 m. hoch gelegen, nahe dem Acqua- 
tor, zwischen einer Doppelreihe interessanter Vulkane. Guayaquil, 22,000 E., 
wichtigster Hafen, jährlich laufen gegen 150 Schiffe, 50,000 Ton. ein. Haupt¬ 
ausfuhr von Cacao im Werthe von 23/4 Mill. Pesos, während die Gesamt¬ 
ausfuhr 1874 sich auf'4 Mill. Pesos belief. Loja, 10,000 Einw., hier ist die 
Chinarinde entdeckt. Chinawälder. Die Inselgruppe der Galüpagos, 11 
größere Inseln, 139 QM. groß, ist unbewohnt. 
§ 455. Wepillilili %'cvii. 
23,700 QM., 2Va Mill. Einwohner. 
Peru neben Mexiko in den Zeiten der großen Entdeckungen am 
meisten genannt und wegen seines Silberreichthums weit berühmt, 
wurde 1531 durch Pizarro der span. Krone unterworfen und blieb 
bis 1821 abhängig. Das Land besitzt neben Chile den größten Küsten¬ 
saum am großen Ocean; aber derselbe ist sandig, öde, im Süden eine 
vollständige Wüstenei. Dahinter erheben sich die prachtvollen Hochketten 
der Anden, deren Thäler am meisten bewohnt sind, während ostwärts 
die Landschaften am obern Maranon und Ucayali fast ganz unberührt, 
zum Theil' noch völlig unbekannt sind. Die Bevölkerung besteht aus 
Spaniern, Indianern (Hauptstämme Quichua und Achmarü), Negern, 
Mischlingen und Chinesen als Arbeitern. Je kälter das Klima, desto 
dunkler ist die Hautfarbe der Indianer: auf der Hochebene dunkelroth- 
braun, in den Wäldern weizengelb. 1855 ist die Religionsfreiheit 
eingeführt und die Sklaverei abgeschafst worden. Die Erziehung wird 
sehr vernachlässigt. Produkte: 1) Gold (Ausfuhr von Callao),
	        
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