Zweite Lehrstufe.
Am Ganges: Benares (benäres), 200T. (5., die heiligste Stadt der Inder und Sitz
einer Hochschule der Brahmanen, und Patna, 170T. (5., Mittelpunkt des Opium¬
handels. — An einem linken Nebenfluß des Ganges: Lakno, 260 T. E. — Am
Hugli, dem w. Mündungsarm des Ganges: Kalkutta, fast 800 T, E., Hauptstadt
des indobritischen Reiches und Sitz des englischen Vizekönigs, einer der bedeutendsten
Handelshäfen.
4. Dekan. An der Westküste: Bombay (bombö) auf einer Insel, die erste
Seestadt des Landes, Hauptausfuhrhafen für Baumwolle, fast 800 T. E. Auf den
benachbarten Jnselchen Salfette uud Elefante riesige Grottentempel. — Diu auf
der Halbinsel Gudscherat und Goa sind portugiesisch, Mahe französisch. —
An der Ostküste: Madras (madrcts), der einzige leidlich zu erreichende Hafen an der
flachen hafenlosen Küste Coromandel, 400T. E. — Die Franzosen besitzen hier unter
anderen Plätzen auch Poudicherry (pongdischerri). — Im Innern: Nagpur und
Heiderabad, letzteres 260T. E., die Hauptstadt eines großen britischen Schutz-
staates.
5. Ceylon. An der Westküste: Colombo, 100 T. E., der wichtigste Aus-
fuhrhasen der reichen Produkte der Insel. An der Südküste: Point de Galle
(peunt de gal).
Zu Vorderindien zählt man noch die Jnselreihen der Lakkadiven und der Malediven.
Hier wird besonders die Fischerei der Kanri*) betrieben.
2. Hinterindien.
Lage und Gliederung. Hinterindien, zwischen dem südchinesischen
Meer und dem Meerbusen von Bengalen, hat unter den Halbinseln Süd-
asiens die reichste Gliederung. Im O. liegt der Meerbusen von Tong-
king, und zwischen den Golfen von Martaban und Siam erstreckt sich
die Halbinsel Malaka (maläka^).
Bodengestalt und Bewässerung. Von N. nach S. durchziehen
die Halbinsel 5 Gebirgszüge, welche von Süd-China und Tibet ihren
Ausgang nehmen. — Zwischen ihnen fließen 4 Hauptströme: Jrawadi
(irawadi) und Saluen im W., Menam und Mekong im O.
Klima und Produkte. Klima und organische Natur stimmen
im ganzen mit den bezüglichen Verhältnissen Vorderindiens überein. Auch
Hiuterindien steht unter der Herrschaft der wechselnden regenreichen Monsune,
und in den Flußniederungen herrscht tropisch feuchte Hitze; besonders ergiebig
sind daher die Reis ernten. Groß ist ferner der Reichtum an Tikholz.
— Ein echt hinterindisches Produkt sind die Salanganennester'), die
von den Chinesen als Leckerbissen verzehrt werden. — Die Halbinsel
Die Kauri sind kleine Seeschnecken, die von den Bewohnern der Lakkadiven und
Malediven als Scheidemünze benutzt werden; als solche haben sie sich auch in einem
weiten Gebiete Afrikas eingebürgert, so daß man das indische Meer „die Münzstätte
Afrikas" genannt hat.
*) In dem n. Teil der Halbinsel der Isthmus von Krah, dessen Durchstich
zur Abkürzung der Schiffahrt in Aussicht genommen ist.
3) Von der Salangane, einer braunen Seeschwalbe, aus Tangen bereitet.