Full text: Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht

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Zweite Lehrstufe, 
tt)ie in den Alpen. — Schon aus diesen klimatischen Verhältnissen erklärt 
es sich, daß die Fruchtbarkeit der Ebene nicht sehr bedeutend ist. 
Dazu kommt, daß große Strecken derselben von Seen, Sümpfen, Wäldern 
und unfruchtbarem Schwemmlande bedeckt werden. Am fruchtbarsten ist 
das Gebiet südöstlich von Regensburg; es ist dies die Kornkammer Bayerns. 
c) Das österreichische Hügelland. 
Das österreichische Hügelland ist das im ganzen ö. gerichtete Durch- 
bruchsthal der Donau von Passau bis gegen Wien. Eine besonders 
fruchtbare, von reichen Bauern bewohnte Hügellandschaft ist das Gebiet am 
N.-Sanm der Alpen. Der bedeutendste Nebenfluß der Donau ist hier die 
E u u s. 
Die Enns zieht erst in einem romantischen Ungenthale dahin, wendet sich aber 
dann, wie Inn und Salzach, in scharfem Winkel nach N., dabei in einer engen Fels- 
klanfe, dem sog. Ge sause, die Alpen durchbrechend. Unterhalb Linz mündet sie in 
die Donau. 
Nach der Enns unterscheidet man ein „Erzherzogtum ob der 
Enns" oder Oberösterreich und ein „Erzherzogtum unter der 
Enns" oder Niederösterreich. 
B. Das deutsche Mittelgebirge. 
I. Das süddeutsche Gebirgsland. 
Dasselbe erstreckt sich vom Böhmerwald bis zum Wasgenwald und ge- 
hört teils zum Donaugebiet, teils zum oberen Rheingebiet. Der 
Jura bildet etwa die Grenze. 
a) Donaugebiet. 
Zum Donaugebiet gehört die zum Teil sumpfige Hochebene 
der Oberpfalz, durch welche die Nab nach Süden fließt. Sie wird be- 
grenzt vom Böhmerwald, dem Fichtelgebirge und dem fränkischen 
Iura. 
1. Der Böhmerwald. Derselbe erstreckt sich von der Qnellgegend 
der Nab und dem Egerthale in südöstlicher Richtung. Seiner mittleren 
Erhebung nach, die nirgends 1000 m übersteigt, gehört der Böhmerwald 
zu den Mittelgebirgen. Als höchste Punkte sind zu nennen: der Arber 
(1500 m), der höchste Gipsel des Gebirges, demnach nur die halbe Höhe des 
höchsten Punktes der bayerischen Alpen (Zugspitze 3000m) erreichend, und 
der Rachel (1450m). — Ein Glied des Böhmerwaldes, aber durch das 
Thal des Regen abgetrennt, ist der bayerische Wald. 
Charakteristisch für das Gebirge ist dessen reicher Schmuck an Wald, 
wie ihn fast kein anderes Gebirge deutschen Landes auszuweisen hat; da 
und dort sind selbst noch Spuren eines Urwaldes wahrzunehmen. 
Der große Reichtum an Holz ist die Grundlage verschiedener Industrie- 
zweige; es findet Verwendung zu Brettern, Zündhölzchen und Resonanzholz,
	        
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