70
Zweite Lehrstufe.
d) Oberfranken im NO. — An der Saale: Hof, 21 T. E, Mittelpunkt der
oberfränkischen Wollen- und Baumwollindustrie. — Am roten Main: Bayreuth,
22 T. E., mit großartigen Webereien. — An der Rednitz: Bamberg, 30 T. E, mit
bedeutendem Garten- und Hopfenbau.
e) Mittelfranken, in der Mitte des bayerischen Hauptlandes. — An der
fränkischen Rezat: Ansbach, 14 T. E. — An der Pegnitz: Nürnberg, 100 T. E.,
erster Fabrik- und Handelsplatz Bayerns. Die Stadt besitzt außerdem herrliche Kirchen
und kostbare Kunstschätze (germanisches Museum). — An der Rednitz: Fürth, 30 T. E,
wichtige Fabrikstadt, und Erlangen, Sitz einer Universität.
f) Unterfranken und Aschaffenbnrg im NW. des Königreichs. — Am
Main liegen folgende Städte: Schweinfurt mit Farbenindustrie (Schweinfurter
Grün); Würzburg, 51 T. E., Bischofssitz und Universitätsstadt; in der Nähe
gedeihen die besten Mainweine: Stein- und Leistenwein; Afchaffcnburg mit Forst¬
akademie. — An der fränkischen Saale: Kissingen, ein weltberühmter Badeort.
g) Schwaben und Neuburg, der sw. Kreis der Hauptmasse. — Am Lech:
Augsburg, 61 T. E., bedeutende Handels- und Fabrikstadt. — An der Jller:
Kempten, 14 T. E.. Stapelplatz für die ökonomischen Erzeugnisse des Allgäus. —
Im Bodensee: Lindau, 5500 E., das „bayerische Venedig".
h) Pfalz am Rhein. — Am Rheine die Städte: Speier, 16 T. E.; in dessen
herrlichem Dome ruhen die Gebeine deutscher Kaiser; ferner Ludwigshafen, der
wichtigste bayerische Rheinhafen — An der weinberühmten Hart: Neustadt und
Deidesheim. — In der Mitte: Kaiserslautern, 26 T. E., die volkreichste Stadt
der Pfalz und Hauptplatz für Handel und Gewerbe. — Im SW.: Zweibrücken.
2. Das Königreich Württemberg
19500 qkrn, 2 Mill. E.
Württemberg liegt zwischen Bayern und Baden zu beiden Seiten der obern Donau
und des Neckars. —
a) Am Neckar: Tübingen, Universität; Eßlingen, Hauptfabrikstadt des Landes,
21 T. E., und Cannstatt. — In einem freundlichen Seitenthal des Neckars: Stutt-
gart, Hauptstadt, 117 T. E, Mittelpunkt des süddeutschen Buchhandels. — Ebenfalls
am Neckar liegt Heilbronn, 26 T. E.; hier Beginn der Neckardampfschiffahrt, daher
wichtigste Handelsstadt Württembergs. —
b) An der Donau: Ulm, 33 T. E., starke Festung. — c) Am Bodensee: Fried¬
rich s h a s e n.
3. Das Zroßherzogtum Naden.
15 T. qkrn. 1570 T. E.
Baden umfaßt den Schwarzwald und die oberrheinische Tiefebene bis zur Strom-
grenze, erstreckt sich aber außerdem an seinem Nordende bis zum Main und an seinem
Südende bis zum Bodensee. —
In der Rheinebene und zwar von S. nach N.: Freiburg (im Breisgau, 36 T. E.)
am Ausgang des Dreisamthals aus dem Schwarzwald, Universität. Nw. der Kaiser-
stuhl. — Rastatt, eine Festung; sö. in freundlicher Bergumrahmung Baden, ein
glänzendes Bad mit heißen Quellen. — Karlsruhe, 49 T. E., Haupt- und Residenz-
stadt. — Heidelberg am Neckar, 24 T. E., in reizender Lage, überragt von den
Ruinen des Schlosses der Kurfürsten von der Pfalz. Universität. — Mannheim
am Einfluß des Neckars in den Rhein, wichtigster rechtsseitiger Rheinhafen Süddeutsch-
lands und größte Stadt Badens, 53 T. E. — Im Bergland an der Enz: Pforz-
