Afrika,
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2. Natals, an der O.-Küste, eine sehr fruchtbare englische Kolonie, wo schon
das Zuckerrohr gedeiht. Die Bewohner sind vorzugsweise Kaffern und zwar Zulus. —
An der Küste: Durban,
3. Nördlich von Kapland und Natal liegen zwei Republiken, beide reich anWolle,
Gold und Diamanten: die südafrikanische (früher Transvaalsche) Republik,
n. vom Baal- (säl) Flusse, einem Quellflusse des Orauje, mit Pretoria, und der
Oranje-Freistaat, s. desselben mit Bloemsontein (blum). Beide Republiken
wurden gegründet von den niederländischen Ansiedlern oder B o e ren (büren) 2), die aus
Unzufriedenheit mit der englischen Regierung aus dem Kaplande auswanderten.
4. Das zwischen den beiden Republiken und Deutsch-Südwestafrika gelegene
Gebiet (Betschuanaland u. s. w.) ist britisch.
C. Die afrikanischen Inseln.
Die afrikanischen Inseln sind fast alle gebirgig und vorwiegend vulkanisch;
nur eine einzige (Madagaskar) zeichnet sich durch Größe aus.
I. Die westafrikanischen Inseln im atlantischen Ozean.
1. Die Azoren (aßören) gehören den Portugiesen und sind reich
an Apfelsinen (Orangen).
2. Madeira (madera), gleichfalls portugiesisch, hat ausgezeichnetes
Klima und berühmten Weinbau.
3. Die canarischen Inseln, südlich von Madeira, sind die Heimat des
Kanarienvogels. Die größte der Inseln istTenerise; auf ihr dasPicvon
Tenerife, ein thätiger Vulkan, 3700 m hoch. Die südwestlichste Insel ist
Ferro, seit dem 17. Jahrhundert bis in die jüngste Zeit Ausgangspunkt
für die Zählung der Meridiane. Die Inseln sind spanisch.
4. Die Inseln des grünen Vorgebirges, westlich vom Kap Verde
(werde), daher auch die Kapverdischen Inseln genannt, gehören den
Portugiesen.
5) Die 4 Guinea-Inseln im innersten Teile des Guinea-Busens;
die beiden äußeren Inseln sind spanisch, die beiden mittleren portugiesisch.
6. Die 2 englischen Inseln Aseension (essensch'n) und St. Helena,
beide weitab vom Festland liegend. St. Helena besitzt einen guten Hafen
und frisches Quellwasser und wird deshalb gern von den Ostindienfahrern
aufgesucht.
II. Die ostafrikanischen Inseln des indischen Ozeans.
1. Madagaskar, durch den Kanal von Mozambique (Mosambik)
vom Festlande getrennt, zählt zu den größten Inseln der Erde; es hat einen
Flächeninhalt von 600 T. qkm, ist also fast so groß wie Österreich-Ungarn
mit 625 T. qkm. — An der O.-Seite der Insel erheben sich hohe Gebirge,
die jedoch den hier herrschenden NO.-Winden die Feuchtigkeit entziehen, so
daß besonders die Niederungen im SO. Steppen- und Wüstencharakter zeigen.
^ Pflanzen-und Tierwelt sind zum Teil höchst eigentümlich; ein Zeichen,
daß die Insel schon sehr frühe vom Kontinent losgerissen wurde; die Tier-
welt ist besonders durch die Lemuren oder Halbaffen charakterisiert; sie
machen die Hälfte der Säugetiere aus. Reis und Maniok sind die Haupt-
nahrungspflanzen.
l) So genannt, weil die Küste am Weihnachtstage (lat. dies natalis) entdeckt
wurde.
,2) Boer (niederländisch) = Bauer.