Full text: Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien (Teil 1)

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Pflege des Gehörorgans. 
12. Uebermäßige Schalleindrücke, kalte oder feuchte Luft, Wind sind 
durch eingelegte Watte vom Ohre abzuhalten. Erkältung des übrigen 
Körpers kann dem Ohre auch nachtheilig werden. Die Ohren sind täglich 
zu reinigen und das im Gehörgange angehäufte Ohrenschmalz ist vorsichtig 
zu entfernen. — 
II. Ruhe und Bewegung. 
13. Ausruhen nach Anstrengung stärkt den Körper, namentlich die 
Muskeln, Schlaf die Nerven. Zur Hauptruhe ist die Nacht bestimmt, 
weshalb Nachtarbeiten und nächtliche Vergnügungen zu schädlichen Unregel¬ 
mäßigkeiten gehören. — Das Maß der Anstrengung muß sich stets nach 
der vorhandenen Kraft richten. Bei den meisten Arbeiten werden die 
Muskeln nur einseitig und einförmig angestrengt, deshalb sind geordnete 
Körperübungen (Turnen) nöthig. — Schwimmen. 
III. Gewöhnung und Gewohnheiten. 
14. Unsere Gewohnheiten müssen bestimmt werden durch Rücksichten 
a) auf Natürlichkeit (Mäßigkeit im Essen und Trinken; viele Genüsse, 
die sich Erwachsene verschaffen, gehören noch nicht für Kinder); b) Billig¬ 
keit und Einfachheit (je weniger leibliche Bedürfnisse man hat, desto 
geschickter macht man sich zu geistigen Arbeiten, desto zufriedener fügt man 
sich in jede Lage, desto gewisser verwahrt man sich vor Verarmung). Ein¬ 
fachheit entspricht meist der Natürlichkeit; c) Bequemlichkeit (der an 
viele Bedürfniste Gewöhnte wird zum Sklaven derselben); ä) Anstand. 
Verwöhnungen von Jugend auf beim Esten, Gehen, Sprechen, bei 
Körperhaltung rc. verstoßen oft neben anderen Nachtheilen auch gegen die 
gute Sitte. — 
€. 
Von der Krankheit. 
15. Die erworbenen Krankheiten (den angeborenen entgegengesetzt) 
sind wiederum abhängig vom Klima des Landes, von seiner Lage, Boden- 
beschaffenheit und Fruchtbarkeit, von der Lebensweise, oft vom Berufe, von 
den Vermögensverhältnisfen, von Gewohnheiten, vom Lebensalter, von der 
Körperbeschaffenheit (Konstitution). 
Es giebt fieberhafte und sieberlose, innere (allgemeine) und äußere 
(örtliche), ansteckende (epidemische) Krankheiten. Wo letztere herrschen, gehe 
man nicht hin, wenn es nicht unbedingt nöthig ist. Man hege nicht über¬ 
triebene Furcht vor Krankheiten. Niemals suche man seine Krankheit selbst 
zu kuriren, sondern rufe sehr bald einen Arzt. Der Ausgang einer Krank¬ 
heit kann erfolgen als: Tod (nothwendig und natürlich — unvorher¬ 
gesehen oder frühzeitig) —als neue Krankheit durch mittelbare Störung 
anderer Organe, und als Genesung.
	        
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