B. Die Gesteinshülle nach ihrer Zusammensetzung.
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Minerogene Absatzgesteine werden auch gebildet durch chemische Nieder-
schlüge aus der Luft (Firn, d. i. in der Luft gelöster und als Schnee auskristalli-
sierter Wasserdampf), aus Sickerwasser und Quellen sKiesel, Kalk-, Eisensinter, Rasen¬
eisenstein, Ortstein, Ocker, „Sumpferz") und aus stehenden Gewässern (Gips, An-
hydrit, Steinsalz).
b) Die photogenen Gesteine sind teils ans festländischen Pflanzenresten
(Steinkohle, Braunkohle, Torf), teils aus meerischen (Kalk- und Kieselkrusten von
Meeralgen) gebildet.
e) Zoogene Gesteine bestehen aus Bruchstücken von Schaltierpanzern und
aus kalkigen und kieseligen Ausscheidungen niedrig organisierter Meertiere. Die
meisten Kalksteine, ebenso Hornstein seine feinkörnige Quarzabart von splitterigem
Bruch), auch versteinertes Holz und Bitumen (Erdöl, Bergteer, Erdpech enthaltend)
gehören hierher.
Die Schichtung der so entstandenen Gesteine ist durch eine Unterbrechung oder
Veränderung des Absatzes entstanden. Die jüngeren Schichten wurden den älteren
immer ausgelagert.
Gesteine jeder Art und jedes Alters, die durch Senkung in große Tiefen ge-
langen, unterliegen hier durch hohen Druck und hohe Temperatur Umformungen zu
kristallinischen Schiefern. Die Verwandlung der alten Gesteine wird durch das
in allen Felsarten vorkommende Wasser bewirkt. Seine Lösungskraft ist durch die
Druck- und Wärmezunahme so gesteigert, daß es selbst Quarz auslöst. Die Stoffe des
ursprünglichen Gesteins gehen unter dem hohen Druck solche neuen Mineralverbin-
düngen ein, die den kleinsten Raum erfordern und keinerlei Hohlräume aufweisen.
Bei normaler Lage-
rung der Schichtgesteine
liegt stets die jüngere
Schicht auf der älteren.
Die die einzelnen Schich-
ten abgrenzenden, gewöhn-
lich parallelen und mehr
oder weniger ebenen Flä-
chen nennt man Schicht-
flächen, und zwar be-
zeichnet man die untere
als Sohl-, die obere als
Dachfläche. Die einzel-
nen Schichten können ein-
ander vollkommen gleich,
aber auch verschieden sein.
Sind dabei eine oder meh-
rere mineralisch fremd-
artige Schichten in eine
sonst einheitliche Schichtreihe eingelagert, so bezeichnet man diese als Flöze.
Von mehreren übereinanderliegenden Schichten bezeichnet man diejenige, die
unmittelbar über einer gegebenen Schicht ruht, als deren Hängendes,
diejenige, die unmittelbar darunter liegt, als deren Liegendes. Die Dicke
oder den senkrechten Abstand der Sohl- und Dachfläche einer Schicht ueunt
a b
260. Altertum der Erde:
Trilobit (Pleuracanthus laciniatus) b) Pecopteris truncata
(Steinkohlenpflanze).