Full text: Allgemeine Geographie (Teil 3)

B. Die Gesteinshülle nach ihrer Zusammensetzung. 
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Minerogene Absatzgesteine werden auch gebildet durch chemische Nieder- 
schlüge aus der Luft (Firn, d. i. in der Luft gelöster und als Schnee auskristalli- 
sierter Wasserdampf), aus Sickerwasser und Quellen sKiesel, Kalk-, Eisensinter, Rasen¬ 
eisenstein, Ortstein, Ocker, „Sumpferz") und aus stehenden Gewässern (Gips, An- 
hydrit, Steinsalz). 
b) Die photogenen Gesteine sind teils ans festländischen Pflanzenresten 
(Steinkohle, Braunkohle, Torf), teils aus meerischen (Kalk- und Kieselkrusten von 
Meeralgen) gebildet. 
e) Zoogene Gesteine bestehen aus Bruchstücken von Schaltierpanzern und 
aus kalkigen und kieseligen Ausscheidungen niedrig organisierter Meertiere. Die 
meisten Kalksteine, ebenso Hornstein seine feinkörnige Quarzabart von splitterigem 
Bruch), auch versteinertes Holz und Bitumen (Erdöl, Bergteer, Erdpech enthaltend) 
gehören hierher. 
Die Schichtung der so entstandenen Gesteine ist durch eine Unterbrechung oder 
Veränderung des Absatzes entstanden. Die jüngeren Schichten wurden den älteren 
immer ausgelagert. 
Gesteine jeder Art und jedes Alters, die durch Senkung in große Tiefen ge- 
langen, unterliegen hier durch hohen Druck und hohe Temperatur Umformungen zu 
kristallinischen Schiefern. Die Verwandlung der alten Gesteine wird durch das 
in allen Felsarten vorkommende Wasser bewirkt. Seine Lösungskraft ist durch die 
Druck- und Wärmezunahme so gesteigert, daß es selbst Quarz auslöst. Die Stoffe des 
ursprünglichen Gesteins gehen unter dem hohen Druck solche neuen Mineralverbin- 
düngen ein, die den kleinsten Raum erfordern und keinerlei Hohlräume aufweisen. 
Bei normaler Lage- 
rung der Schichtgesteine 
liegt stets die jüngere 
Schicht auf der älteren. 
Die die einzelnen Schich- 
ten abgrenzenden, gewöhn- 
lich parallelen und mehr 
oder weniger ebenen Flä- 
chen nennt man Schicht- 
flächen, und zwar be- 
zeichnet man die untere 
als Sohl-, die obere als 
Dachfläche. Die einzel- 
nen Schichten können ein- 
ander vollkommen gleich, 
aber auch verschieden sein. 
Sind dabei eine oder meh- 
rere mineralisch fremd- 
artige Schichten in eine 
sonst einheitliche Schichtreihe eingelagert, so bezeichnet man diese als Flöze. 
Von mehreren übereinanderliegenden Schichten bezeichnet man diejenige, die 
unmittelbar über einer gegebenen Schicht ruht, als deren Hängendes, 
diejenige, die unmittelbar darunter liegt, als deren Liegendes. Die Dicke 
oder den senkrechten Abstand der Sohl- und Dachfläche einer Schicht ueunt 
a b 
260. Altertum der Erde: 
Trilobit (Pleuracanthus laciniatus) b) Pecopteris truncata 
(Steinkohlenpflanze).
	        
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