Full text: Allgemeine Geographie (Teil 3)

D. Veränderungen der Gesteinshülle durch äußere Kräfte. 
54. 
Ende des Gletschers vorgelagert sind. Ihre Unterlage greifen die Gletscher, 
dabei allmählich die von ihnen durchzogenen Täler zu breiten U-förmigen 
Trögen erweiternd, durch Verwitterung und die schürfende Kraft des Eises 
an. So entstehen die Grundmoränen, welche durch den Gletscherlehm 
die Trübung der Gletscherbüche veranlassen. Diese bilden sich aus dem 
Schmelzwasser der Gletscher, brechen aus seiner Zunge, meist durch ein 
hohes, gewölbtes, blaues Eistor, das Gletschertor (Bild 302), hervor und 
sind gerade im heißesten Sommer die sichersten Ernährer der Ströme, so des 
Rheins. Die Gletscher schleifen und schrammen ihre Unterlage und ihre 
Seitenwände (Bild 303), sie hinterlassen die von ihren Schmelzwassern ansge- 
kolkten Töpfe der Gletschermühlen (Bild 301). Zieht derGletscher sich zurück, 
so breitet sich die Endmoräne allmählich zu einer immer größeren, Verhältnis- 
mäßig ebenen, aber aus losen Trümmermassen gebildeten Stufe (Bild 300). 
303. Gletscherschrammen auf dem Muschelkalk bei Rüdersdorf, östlich von Berlin. 
Die Eisbedeckung der Höhen, die wir in niederen und mittleren Breiten 
in Gestalt von Firnmulden, Firnflecken und Gletschern antreffen, wächst in 
polnäheren Breiten zum gewaltigen Inlandeis. Vom gewöhnlichen Gletscher- 
eis unterscheidet es sich aber nur durch Masse und Alter. Von ihm sind 
mehrere polare Länder und in Norwegen der Jostedalsbrä (eine Fläche von 
855 qkm, die zerstreuten Stücke seiner Umgebung mitgerechnet von 1252 qkm ■— 
gegen 300 Gletscher von ihm ausgehend) ein Beispiel (vgl. § 165). In Grön- 
land (Bild 304) stellt es einen Rest aus der Zeit einer allgemeinen Eis- 
decke, aus der Eiszeit, dar. Hier bedeckt es reichlich 1,9 Mill. qkm bis teilweise 
3000 m Höhe, und gewaltige Gletscher drängen sich von ihm dem Meere zu. 
Wo in hohen Breiten die Gletscher mit ihren unteren Enden das Meer berühren 
Erdkunde für Oberlyzeen.
	        
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