Full text: Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde (H. 5)

Ter geologische Aufbau des deutschen Bodens. *1 11 
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seiner Rinder und Pferde geht in Europa nur Rußland dem Reiche voran, tn 
der Schweinezucht hat es alle Länder der Erde mit Ausnahme d^xHordameri- 
kanischen Union überflügelt. Doch wird der Bedarf aller ViehgattungötzHcht durch c 
die Zucht des Landes gedeckt, sondern es ist Einfuhr erforderlich. Die Rk^M^MchK 
hat ihre Hauptsitze in den Marschen und in den südlichen gebirgigen GegenÄe^be^^ 
sonders im Allgäu, die Pferdezucht in der Norddeutschen Tiefebene, namentlich 
in Hannover, Oldenburg, Mecklenburg, Schleswig-Holstein und Ostpreußen, die 
Schweinezucht in Westfalen, Hannover, Pommern und in der Oberpfalz, die 
Schafzucht ist infolge des Wettbewerbs überseeischer Länder, namentlich Austra- 
liens, Kaplands und Argentiniens stark zurückgegangen. Ein Hauptgebiet deutscher 
Schafzucht ist noch die Lüneburger Heide. Der Wert der Wolleinsuhr beträgt heute 
nahezu 500 Mill. Mark. 
d) Bewaldung. Ein Viertel des Bodens deckt der Wald. (^ Nadel-, 
y3 Laubwald.) Er tritt hauptsächlich in den höher gelegenen oder mit kärglicherem 
Boden ausgestatteten Gegenden auf, also in den Bergländern (besonders Fichten 
und Tannen) und in den Sandebenen Brandenburgs und Niederschlesiens (nament¬ 
lich Kiefern); in seiner ganzen Pracht zeigt er sich uns in den deutschen Mittelge- 
birgen, an deren Gehängen er zumeist bis zum Kamm emporklimmt und deren land- 
schaftliche Schönheit nicht zum geringsten Teil durch das grüne Waldkleid verursacht 
wird. Waldarm sind nur wenige deutsche Landstriche, so die Marschen, die Dünen- 
inseln und Nehrungen, die Heiden und Moore, endlich besonders kulturreiche Strecken 
in den Flußniederungen, z. B. am Oberrhein. 
Unschätzbar ist die Bedeutung des deutschen Waldes für Bewässerung und 
Klima des Landes, für Holzgewinnung, Gewerbe und Industrie, aber ebenso als 
Stätte der physischen und geistigen Erholung des Menschen. Seine Erträgnisse 
reichen freilich nicht im entferntesten hin, den Bedarf des deutschen Volkes an Holz 
zu decken. Es nimmt hierfür hauptsächlich die Holzbestände von Rußland, Schweden, 
Österreich-Ungarn und Rumänien in Anspruch. 
Trotz des hohen Stands der deutschen Landwirtschaft bedarf das Reich der 
Zufuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse des Auslandes. 
III. Der geologische Aufbau des deutschen Bodens. 
(Vgl. dazu die geologische Karte des Atlasses und den Abschnitt über Erd- 
geschichte IV, S. 2sf). 
_ 1. Im S. des Reichs erhebt sich ein mächtiges erst in der tertiären Periode, 
also in der Neuzeit der Erde, entstandenes Faltengebirge, die Alpen, deren nörd- 
lichste Ketten zu Bayern gehören. 
2. Ein großer Teil der deutschen Mittelgebirge ist der Überrest eines 
alten, abgetragenen, parallel zu den heutigen Alpen ziehenden Hochgebirges aus der 
^?teinkohlenzeit, also dem geologischen Altertum der Erde, dessen Westflügel das 
französische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) und Abtragung durch 
Verwitterung und Erosion haben dieses alte Gebirgsland in eine Reihe unzusammen- 
hängender Gebirgsschollen (Horste) zerlegt, die aus Granit, Gneis und Ton- 
schiefer, alfo aus kristallinischen und paläozoischen Gesteinen, bestehn. Es sind dies
	        
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