fullscreen: Hessisches Lesebuch (Teil 3 = (3. Schuljahr), [Schülerband])

dem Kuckuck nicht. Der Fels stand ihm zu hoch und der Strauch zu 
niedrig, der Sand war ihm zu trocken und das Wasser zu naß, der 
Acker zu fest und das Ried zu weich, das Haus zu dumpf und das Dach 
zu luftig. Nirgends wollte es ihm gefallen. — Da wurde der Engel 
über den Kuckuck zornig und sprach: „So suche dir nun selbst einen Ort, 
der dir gefällt!“ Und seitdem wandert der Kuckuck von Ort zu Ort, von 
Land zu Land und hat noch keine Gegend gefunden, wo es ihm länger 
als einen Sommer gefallen hätte. Er schläft jede Nacht auf einem andern 
Baume, und seine Eier legt er, das eine dahin und das andere dorthin. 
Er geht wieder fort und kennt seine Kinder nicht, und seine Kinder kennen 
ihn nicht, sondern halten Fremde für ihre Väter und Mütter. 
66. Waldvöglein. 
Ich geh' durch einen grasgrünen Wald und höre die Vögelein singen. 
Sie singen so jung, sie singen so alt, die kleinen Vögelein in dem Wald; 
wie hör' ich so gerne sie singen! 
O sing' nur, singe, Frau Nachtigall! Wer wollte dich, Sängerin, 
stören? Wie wonniglich klingt's im Wiederhall! Es lauschen die Blumen, 
die Vögel all' und wollen die Nachtigall hören. 
Nun muß ich wandern bergauf, bergab; die Nachtigall singt in der 
Ferne. Es wird mir so wohl, so leicht am Stab, und wie ich schreite 
hinauf, hinab: die Nachtigall singt in der Ferne. 
67. Frau Nachtigall. 
Weit, weit weg von 
uns liegt ein heißes Land, 
es heißt Afrika. Da gibt es 
eine Menge Tiere, die wir 
in unserer Heimat nicht 
finden: flinke Affen und bunt⸗ 
farbige Papageien, brüllende 
Löwen und riesige Elefanten. 
Dort war die Nachtigall 
während des Winters. 
Warum bleibt sie aber 
nicht in den Wäldern Afrikas, 
baut sie nicht da ihr Nest, 
zieht sie nicht auf einer Palme ihre Kleinen groß? Es muß ihr doch 
nicht dort gefallen, denn jedes Frühjahr kommt sie mit vielen andern
	        
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