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Pfahlbauten in Neuguinea. — Beduinenzelte.
3. Pfahlbauten an der Küste von Neuguinea. Die meisten Wohnbauten wurden nach dem
Vorbilde schützender Bäume und dichter Sträucher errichtet, so auch die Wohnbauten auf Bäumen und
die Pfahlbauten. In dichten Waldländern, die nur auf sumpfigem Schwemmboden Lichtungen aufwiesen,
wurden sie am Rande des Meeres, der Seen oder Flüsse in seichtem Wasser oder auf festem Lande errichtet.
So ermöglichten sie zugleich die Ausübung der Jagd und des Fischfanges, auch die Aufsicht über die
Herden. Sie gewähren Schutz vor feindlichen Angriffen, vor den ungesunden Ausdünstungen des Erd-
bodens, vor Ratten und anderem Ungeziefer, bieten den Stürmen geringere Angriffsfläche dar, erlauben
die Benutzung der Bewegung?- und Tragkraft des Wassers, vor allem zum Verkehr mit dem Kahne. Finden
sich in der Nähe noch Nährpflanzen, so verleihen die Pfahlbauten den Menschen bei geringster Arbeit wohl
die größte Behaglichkeit.
4. Beduinenzelte. Dem schützenden dichten Gebüsch ist das aus gewebten Stoffen hergestellte Wohnzelt des
Arabers, ebenso wie die aus Filz zusammengefügte Jurte des Kirgisen nachgebildet. Die nomadischen
Stämme sind der Weideplätze und Quellen wegen genötigt, oft ihren Wohnsitz zu wechseln. Daher haben
sie die bewegliche Hütte, das Zelt, ausgebildet, das sie auch da bevorzugen, wo sie zur Seßhaftigkeit
übergehen. Teppiche zwischen dem haltbaren Stangengerüst teilen das Innere in verschiedene Schlafraume.