4. Die Wasserhülle der Erde.
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47. Eletschertor im Suldental.
Der vom 'Ortler herabfliegende Gletscher bildet einen gewaltigen, blau schimmernden Torbogen,» aus dem
die durch die Spalten herabsickernden Schmelzwasser absliehen und die Moränenmassen ins Tal hinabspülen.
48. Gletschertöpfe im Gletschergarten zu Luzern.
Der 9,5 m tiefe und 8 m im Durchmesser zählende Gletschertopf ist der größte und schönste, der bisher aus der
Eiszeit aufgefunden worden ist. Das in die Gletscherspalten dröhnend stürzende Schmelzwasser der Gletscher hält
sich, auch wenn die Spalte sich schließt, ein zylindrisches Loch bis zum Grunde des Gletschers offen, und da die
Gletscherspalten und Schmelzbäche meist jedes Jahr an derselben Stelle sich bilden, so wirken auch die Strudel-
wasser »ahraus, jahrein, vom Frühling bis zum Herbst meist an denselben Stellen oder doch in deren Nähe
und wirbeln die in die Tiefe gefallenen Moränenblöcke auf dem Grundgestein herum, bilden , Gletscher-
mühlen' und Strudellöcher auf dem Grunde, die verschieden groß sind nach der Kraft des herabstürzenden
Wägers, nach der Härte der Mahlsteine und der Dauer des Mahlens. Im Luzerner Eletschergarten, wo
der Gletscher ein Querriff im Tale übersteigen mußte und zahlreiche Furchen, Ritzen und Schrammlen mit
den Blocken seiner Grundmoräne in den Sandstein eingrub, befinden sich auf 500 qm 32 Strudelöcher,
auf dem Grunde des abgebildeten Riesentopfes sind die Kessel mehrerer Gletschermühlen sichtbar, die
zwischen sich Felsenrippen übriggelassen haben.
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