Full text: Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege (H. 4 = Lehrstoff d. 2. u. 1. Kl. (8. u. 9. bezw. 10. Schulj.))

6 Europa. 
3. Gewässer. Europa übertrifft verhältnismäßig alle anderen Erdteile 
an schiffbaren Flüssen. Die bedeutendsten finden Platz in der breiten und 
flachen ö. Hälfte; doch zeigen auch die von Mitteleuropa, begünstigt vom 
Wasserschatze des Alpenlandes und seiner gebirgigen Umgebung, trotz mäßigerer 
Stromentwicklung beträchtlichen Wasserreichtum, während den Flüssen der 
drei großen s. Halbinseln weit geringere Bedeutung zukommt. 
Stromlängen der wichtigsten Flüsse Europas in km. 
Wolga. . . 
. . 3600 
Weichsel . . 
. . 1050 
Garonne . . 
650 
Donau . . . 
. . 2900 
Loire . . . 
1000 
Maas . . . 
650 
Dnjepr. . . 
. . 2000 
Tajo . . . 
. . 900 
Po . . . . 
600 
Don . . . 
1900 
Rhone . . . 
. . 850 
Märitza . . . 
500 
Rhein . . . 
1200 
Seine . . . 
. . 750 
Tiber.... 
300 
Eltie , , . 
. 1150 
Theiß . . . 
. . 710 
Scheide . . . 
. . 220 
Zahlreich sind auch die Landseeen in Europa. Besonders ist das 
Gebiet der Ostsee durch die Menge und Größe seiner Seespiegel ausgezeichnet; 
meist gruppenweis finden sie sich auf den sogen. Seeenplatten, am 
dichtesten auf der finnischen; die größten liegen in der russischen und der 
schwedischen Senke. Ebenfalls reich an Seeen ist Irland. In Mitteleuropa 
umgeben sie wie "ein Kranz den Fuß der Alpen (s. S. 3). 
Flächengrößen der wichtigsten Seeen Europas in qkm. 
Lädoga .... 18000 Mälar 1200 Garda-See. . . • 380 
Onega .... 9700 Plattensee.... 610 Langensee .... '-10 
Wener .... 6000 Genfer See . . . 580 Miiritz 133 
Wetter .... 2000 Bodcnsee .... 510 Vierwaldstätter See. 100 
4. Klima. Durch seine klimatischen Verhältnisse ist Europa vor den übrigen 
Erdteilen ebenfalls bevorzugt. Da es größtenteils der n. gemäßigten Zone nnd- 
zwar überwiegend deren kühleren Teilen angehört, so sind ihm jene scharfen 
Gegensätze der Lustwärme fremd, die das Innere Asiens kennzeichnen; sein Klima 
ist im allgemeinen ein gemäßigtes und gilt mit wenigen Ausnahmen für gesund. 
Da Niederschläge überall und zumeist auch zu allen Jahreszeiten stattfinden, so- 
sind ausgiebige Ernten an Nährfrüchten oder Jndustriepflanzen oder das Be- 
stehen von Waldungen fast überall möglich; so giebt es auch keine Wüsten, und 
selbst die Steppe, "die zwar im Frühjahr und Herbst in Gräsern und Blüten 
prangt, auf der aber im Sommer der Pflanzenwuchs der Glut erliegt und im 
Winter der Schnee zu herrschen pflegt, tritt nur im s. Nußland in größerer 
Ausdehnung auf. Am regenreichsten ist, abgesehen von den Alpenländern, der- 
N.W. Europas, an dessen Gebirgen die seuchtwarmen Lustströme der Tropen 
anprallen uud ihren Dunstgehalt durch Abkühlung verlieren. Der ausgleichende 
Einfluß des Ozeaus und der zahlreichen Meeresemschmtte vermindert die Schärfe 
der Gegensätze vou Hitze und Kälte. Darum zeichnet sich das w., hauptsächlich 
das n.w. Europa durch ein feuchtes und gleichmäßiges Klinia nüt mäßig 
warmen Sommeru und ziemlich milden Wintern aus: Seeklima, während- 
nach Asien hin infolge des Vorherrschens trocknerer und oft kalter Luftströmungen 
(N.O.-Passat; winterliche O.-Winde von Hochafien her) die Sommer heißer, die 
Winter kälter werden: Binnenlandklima. — Das Klima der drei s. Halb- 
inseln ist das allgemein mittelmeerische: einem regenarmen, heißen Sommer 
folgt ein milder Regenwinter. Der wärmste Punkt ist Malaga, als der einzige
	        
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