Die Lufthülle der Erde,
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Die größten Regenmassen der Erde fallen im ö. Bengalen, im Jahresdurchschnitt
über 2 m, und die höchste Regenhöhe auf der ganzen Erve ist in Tscherrapündschi
(l250 m Meereshöhe) im unteren Knie des Brahmaputra gemessen mit ll,s m.
Die zweithöchste Regenhöhe ist am Kamerüngebirge mit 10 in ermittelt. Das Tal
des Maranon, das Gebiet des Anstral-Asiatischen Mittelmeeres, Nordostmadagäskar
und die Nigermündungen haben mehr als 2 in Regenhöhe. Der im Durchschnitt
regenreichste Erdteil ist Südamerika.
Biel wichtiger als die Negeuhöhe ist jedoch für das Pflanzenleben die Verteilung
des Niederschlages über das ganze Jahr.
Die Regenkarte lehrt, daß l. die Niederschläge von der Küste nach dem Innern
in der Regel abnehmen, 2. alle Gebirge mehr Niederschlag empfangen als die
angrenzenden Ebenen. Doch nimmt der Niederschlag nur bis zu einer gewissen
Höhe (in der Schweiz bis etwa 2000 in, im D. R. bis 1300 in) zu, in höheren
Lagen dagegen wieder ab. Eine Regenkarte von Deutschland gleicht überraschend
der deutschen Gebirgskarte. Bei den Gebirgen wiederum siud die Luvseiten, d. h.
die dem Winde zugekehrten Seiten, regenreicher und darum im n. Mitteleuropa
durchweg die stärker besiedelten.
Haben sich die Winde an Gebirgen abgeregnet, so bringen sie der anderen (der
Lee-) Seite Dürre. Daher erklärt sich u. a. die Wasserarmut der Hochländer
Innerasiens. Niederschlagsarm bis zur Wüstendürre wird ferner das Innere von
Nordafrika (Sahara), die Atacäma-Wüste und das innere Australien, weil selbst
fenchte Wiude, die vom Meere eindringen, sich durch Erwärmung auslockern uud
somit ihre Feuchtigkeit nicht abgeben. Dagegen sind die Ostseiten der genannten
Erdräume feucht, weil hier der Passat äustrifst.
Für das Klima1 eines Landes sind vier Faktoren bestimmend <s. § 33): § 39.
1. Die Befonnuugsverhältuisse, die das „solare Klima" in
drei örtlichen Hanptformen ergeben sTropen-, gemäßigtes, Polarklima),
2. die Lage zu Land- oder Wasserflächen (Landklima, Seeklima),
3. die Lage über dem Meeresspiegel (Höhenklima),
4. die Lage zu den Zugstraßen der Luftdruckminima und zu
den Gebieteu ho heu Luftdruckes (Lage zu deu Aktiouszeutreu
der Atmosphäre).
Im allgemeinen werden 4 Klimagebiete unterschieden, obwohl es kaum möglich
erscheint, eine befriedigende Einteilung in wenige große klimatische Bezirke zu geben.
1. Das tropische Klimagebiet. Es wird begrenzt durch die Iahres-Jfotherme
von + 20°. S. Karte!
Bezeichnend ist für das tropische Klima im allgemeinen seine große Einheitlichkeit,
die regelmäßige Wiederkehr aller Witterungserscheinungen, der Gegensatz zwischen
übermäßiger Feuchtigkeit und Dürre, der Reichtum au Gewittern, die den Menschen
erschlaffende, feuchtwarme ..Treibhausluft", die das ganze Jahr hindurch ziemlich
gleiche Dauer vou Tag^ und Nacht und der fchnelle, nur durch äußerst kurze
Dämmerung vermittelte Übergang vom Tage zur Nacht und umgekehrt.
a) Im Kalmengürtel treten regelmäßig nach Mittag heftige, aber kurze
Gewitterregen ein, am heftigsten und ergiebigsten zur Zeit des Zeuitstaudes. In-
folge des Reichtums der Luft au Wasserdampf erscheint der Himmel weißlich.
1 Dies griechische Wort bedeutet ursprünglich die Biegung, Abflachung der Erde gegen
die Pole hin, dann die Himmelsgegend und die hiernach sich richtende Witterung.