Die Gesteinshülle der Erde.
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Durch solchen Faltenwurf entstanden die
meisten Gebirge der Erde, die Falten-
gebirge, wie Schweizer Jura (Bild 9),
Alpen, Karpaten, Apenninen, die inner-
asiatischen Gebirge, das Felsengebirge usw.
Durch die Faltung ist die ursprüug-
liche, wagerechte Lagerung verändert in
schräge (Bild 8) oder in senkrechte (Bild 6)
oder in Bogensorm (Bild 9), ja die Reihen-
solge der Gesteinsschichten ist durch Über-
r- v,** s//•"■;7\ kippen in die umgekehrte verwandelt,
v so daß die ältesten Schichten oben,
2. die jüngeren unten liegen (Fig. 2).
g — Gneis und Glimmerschiefer, k = Kalkstein. An manchen Stellen der Erd¬
rinde traten aber auch bei dem Versuche, sich dem kleiner gewordenen Erdkern anzn-
schmiegen, Sprünge und Risse auf, und große Bodenstücke sanken dem Gesetz der
Schwere folgend iu die Tiefe. Nach der Form der eingesunkenen Schollen unter-
scheidet man 1. Grabenbrüche (Fig. 3) (Rheingraben, Leinegraben, Kaledonischer
Kanal, Jordantal, Ostasrikanischer Graben) und 2. Kesselbrüche (Ries). Diese
heißen bei großem Umfange Senknngsfelder (Ungarische Tiefebene).
Die stehengebliebenen oder beim Sinken der benachbarten Schollen gehobenen
Schollen ragen als gesonderte Gebirge hervor- Horstgebirge oder Schollengebirge
(Fig. 4) (Wasgenwald, Schwarzwald, Harz, Thüringer Wald, Spessart, Odenwald).
Faltung und Bruch kommen häufig gemeinsam vor, doch überwiegt
meist das eine von beiden. So kann man Eurasieu als ein Faltenland, Asrika
als ein Schollenland bezeichnen.
Neben den durch das Einschrumpfen des Erdkerns entstandenen Falten- und
Schollengebirgen kommen auch durch vulkanische Kräfte aufgetürmte Gebirge vor:
vul kanisch e G ebirge (Vogelsberg. Meißner, Siebengebirge, Kamerüngebirge). Doch
treten sie an Ausdehnung und Verbreitung hinter den Falten-
Hochgebirge und den Horstgebirgen zurück. DerVulkauismus spielt bei der
Gebirgsbildung meist nur eine nebensächliche, örtliche Rolle.
DieEinteilung derGcbirge nach derHöhe zeigt Fig. 5.
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fl ani
, Mo er ps sp.
5. Einteilung der Gebirge nach der Höhe.