Herrn zum Kaiser aus, so mußte dieser es erst gegen drey
bis vier andere Heere in alle Weltgegenden führen, um
seine Gegenkaiser zu überwinden, oder sich von ihnen über¬
winden zu lassen.
Zu dieser Zerrüttung im Innern kamen noch zwey
furchtbare Feinde von aussen: die Perser im Osten und
die Deutschen im Norden und Westen des Reiches.
Vierhundert und vierundsechzig Zahre (238 v. Chr.
—226 n. Chr.) hatte das Pa ethische Reich gedauert,
als es im I. 226 in ein Persisches — zum Unterschied
von dem ältern das Neupersische genannt — verwan¬
delt wurde. Der Perser Artaxerxes (Ardschir), Sohn
eines gewissen Sassan, erregte nahmlich einen Aufstand
gegen den Partherkönig Art ab an IV. (den 31. Arsaci-
den). Zwar ging dieser mit der ganzen Macht seines
Reiches dem Empörer entgegen; Artaxerxes aber machte
durch eine dreytagige Schlacht, in welcher der König sein
Leben verlor, dem Hause und der Herrschaft des Arsaei-
den ein Ende, und ward zugleich der Gründer des Rei¬
ches der Sassaniden (das bis651 dauerte, in welchem
Zahre es an die Araber fiel). Nun ging er mit nichts
geringerem um, als den Glan; der Persischen Monarchie
wieder zu erneuern. Zu dem Ende demüthigte er den
Widerstand der Satrapen des Reichs, stellte die alte Lan¬
desreligion des Zoroaster wieder her, und ließ ein Gesetz¬
buch verfertigen, das bis zu den letzten Zeiten der Persi¬
schen Monarchie als die Grundlage ihrer bürgerlichen und
religiösen Verfassung betrachtet wurde; endlich machte er
Anspruch auf alle Länder, welche Cyrus und seine Nach¬
folger besessen hatten, da das Recht darauf durch die
gewaltthatigen Eingriffe der Griechen und Römer nicht
für verloren könne angesehen werden. Dieser ehrgeitzige
Vergrößerungsplan, der sich auch auf seine Nachfolger
forterbte, ward für Nom eine Ouelle vieler Kriege, die
um so verderblicher für dasselbe ausfallen mußten, da auch