Europa: Die Schweiz. 205
Schweiz. Sie ist zur Hälfte ein Alpen-Gebirgsland; die soge¬
nannte Flache Schweiz streckt sich vom Genfer- zum Boden-
See zwischen den Alpen und dem Jura-Gebirge hin. Die
Hauptflüsse sind der Rhein, welcher sie im O. und im N.
umfließt, und die ihm links zufließende Aare, welche die Wasser
zahlreicher Seen aufnimmt: des Nenchateller- und Bieler-, des
Mnrten- und Sempacher-, des Zuger-, des Walen- und Zürcher-
Sees; und der Rhone, welcher denGenfer-See durchfließt;
der Tessin, welcher zum Po geht; der obere Inn. —Der
berühmteste Gebirgstheil sind die längs des oberen Rhone
liegenden Berner Alpen, mit dem über 13.000 F. h. Finster-
Aarhorn, der fast 13.000 F. h. Jungfrau und den.. wenig
niedrigeren Schreckhörnern; die südlich.davon gelegenen Penini-
schen Alpen, mit dem über 14.000 F. h. Monte Rosa und
dem sast 14.000 F. h. Matterhorn; das zwischen Rhein- und
Rhonequelle gelegene Gotthardt-Gebirge, mit 10.000 F. h.
Gipfeln; die Vierwaldstütter, Schwyzer und Glarner Alpen;
die Silvretta-Alpen, links neben dem oberen Inn. lieber die
Alpen führen der Simplon-, Gotthardt- und Splügen-Paß.
Die Schweiz enthält 752 QM., ist also nur wenig größer
als die Provinz Brandenburg, und hat 2% Mill. Bewohner,
ist also eben so stark bevölkert wie diese. Gute Unterrichts-
Anstalten sorgen für die Volksbildung. Mehr als die Hälfte
sind Resormirte, weniger als die Hälfte Katholiken. 7/io sprechen
deutsch, nicht ^ französisch, Vis italienisch, Vno romanisch. —
7t des Bodens ist mit Seen, Flüssen und Gletschern (50 QM.)
bedeckt, und außerdem ist x/5 unbenutzbarer Felsboden. — Ebenen
und Thäler sind gut angebaut und der Boden ist ergibig.
Eine Hauptbeschäftigung ist die Viehzucht, welche man ans den
Bergwaiden (Almen) treibt; daher wird sehr viel Käse ausge-
sührt, aber viel mehr Vieh und Butter eingeführt, als ausge-
führt. Viele Städte, namentlich in der protestantischen Schweiz,
sind zu wichtigen Fabrikstädten geworden. Handel und Gewerbe
blühen überall.
§ 279. Die Schweiz ist in 22, richtiger in 25 Repu¬
bliken oder Cantons getheilt, welche zusammen die Schweizerische
Eidgenossenschaft bilden. Regiert wird sie von dem erwählten
Bundes-Rathe zu Bern und von der Versammlung der Buudes-
Abgeordneten der einzelnen Cantons.