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Beschaffenheit der Erdrinde.
die Weiterarbeit erschwert. In dem Norddeutschen Tiefland liegt das Gestein
meistens nicht so flach unter der Erdoberfläche. Bei Anlage von Bergwerken
findet man es dort häufig erst, nachdem man mehrere hundert Meter in die Tiefe
gedrungen ist. In Mittel- und Süddeutschland tritt es jedoch unverhüllt als
Gebirge vor unser Kuge. Angetroffen wird der Fels überall auf der Erde, sowohl
unter der Kcker- und Wiesenerde, als auch unter unseren Städten und Dörfern
und unter dem Zand oder Schlamm, die den Meeresboden bedecken- er bildet
also gleichsam eine feste Rinde des Erdballs. 5lus der Länderkunde wissen wir
aber, daß die Erdrinde im Laufe der Zeit mannigfache Veränderungen erfahren
hat. So waren z. B. die Fruchtfelder der Oberrheinischen Tiefebene vor vielen
Jahrtausenden ein Seeboden (S. 12), und vor noch längerer Zeit befand sich an
derselben Stelle ein.Gebirge, das mit Schwarzwald und Wasgenwald eine ein-
heitlkhe Masse bildete. Zeitweilig wurde dieses weite Gebirgsland sogar von
den Fluten eines Meeres bedeckt.
Um nun zu erfah-
ren, wodurch die Erd-
oberfläche fo Wechsel-
voll gestaltet wurde
und die Erdrinde so
mannigfachen verän-
derungen unterworfen
war, betrachten wir
zunächst die Kräfte,
durch die noch heute
die Erdoberfläche um-
gewandelt wird.
2. von den Um-
Wandlungen, die
die Erdoberfläche
erfährt.
Durch fliehendes
Wasser, lvir begeben
uns an einem Regen-
tage hinaus ins Freie.
Nachdem die ersten
Regenschauer Hernie-
dergegangen und im
trockenenVodenversik-
kert sind, sammeln sich
überall kleine Rinn-
sale, die alle Uneben-
Kusnagende Tätigkeit der Gebirgsrvasser. (Bodekessel im Harz.)