Rheinisches Industriegebiet.
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reich an Steinkohlen (Ruhrkohlengebiet), sowie an Eisen-, Blei- und Zinkerzen.
Daher reiht sich Bergwerk an Bergwerk, und dicht aneinander liegen volkreiche
Ortschaften, deren zahllose Fabrikschornsteine Zeichen der regen Gewerbtätigkeit
sind. Hochöfen, (Eisen- und Stahlwerke, Gießereien, Maschinenfabriken, Brücken-
bauanstalten, Zink- und Kupferhütten und viele andre Fabriken vereinigen sich
zu einem Bilde hochentwickelter Industrie, wie man es kaum in dem gewerbreichen
England wiederfindet. Kls Triebkraft vieler gewerblicher Anlagen dient seit alter
Zeit das Wasser der schnellfließenden Wupper. Seitdem die Dampfmaschine er-
funden ist, trat sie mit dem Wasserrade in Wettbewerb. In unserer Zeit sucht man
die billige Wasserkraft wieder mehr auszunutzen. Zu dem Zweck werden ganze
Täler durch eine hohe Rlauer abgesperrt, so daß sich dahinter die Bäche zu ge-
waltigen Seen aufstauen (Talsperren). Das Wasser, das man durch Schleusen
abfließen läßt, treibt Elektrizitätswerke und Fabriken. Ferner werden viele (Drt-
schaften durch die Talsperren mit Trinkwasser versorgt.
Das Industriegebiet ist der am dichtesten besiedelte Landesteil des Deutschen
Reiches. Im Regierungsbezirk Düsseldorf wohnen 625 Menschen auf 1 qkm, im
Deutschen Reiche durchschnittlich 120. Besonders auffallend ist die Zahl großer
Städte, die hier entstanden sind. Im Wuppergebiete liegen Barmen (169) und
Elberfeld (170) mit Garn- und Posamentenfabriken, Webereien, Färbereien
Glockengießerei in Bochum.