Das Sächsische Bergland mit der Leipziger Bucht.
So werden bis auf den Kamm hinauf Zinn- und Eisenerze, um Freiberg
noch dazu Blei- und Silbererze gewonnen. Um Zwickau breitet sich ein
Steinkohlenlager aus; ein kleineres befindet sich bei Dresden im Plauen-
schen Grunde. Das nördliche Vorland dieser Platte, die Leipziger Bucht,
reicht im Westen bis an das Thüringer Hügelland und wird im Norden
durch einen niedrigen Höhenzug, der sich von der Saale bei Halle in
südöstlicher Richtung bis Riesa erstreckt, von der Norddeutschen Tiefebene
getrennt. Die Bucht bildet ein flachgewelltes, fast ebenes Land, das mit
fruchtbarem Lehmboden bedeckt ist und in das das thüringische Braunkohlen-
lager» weit hineinreicht. — Das Elbsandsteingebirge, das nur zum kleinen
Teile auf dem linken, zum größereu Teile auf dem rechten Elbufer
sich bis an das Lausitzer Bergland erstreckt, besteht aus Quadersandstein,
durch den der Winterberg als erloschener Vulkan kuppenartig empor-
ragt, während der übrige Teil eine platte Schicht bildete, deren weiche
Steinmasse durch die Elbe und deren kleine Zuflüsse in einzelne Sand-
steinberge mit steilen, oft senkrechten Abhängen zerstückelt wurde; so ent-
standen die Tafelberge, links von der Elbe der Königstein, rechts der
Lilienstein. Ein vielbesuchter Felsvorspruug an der Elbe ist die Bastei;
ausgewaschene Felsen bilden die Schwedenlöcher und die Wolfsschlucht,
ausgehöhlte Bogen der Kuhstall und das Prebifchtor. Ein schmales Tal
zwischen steil ansteigenden Wänden mit kahnbarem Gewässer ist die Herr-
liche Edmundsklamm, schon in Böhmen gelegen. Bei Pirna im Elbtal
wird Sandstein gebrochen. Das Elbtal ist im Süden schmal, verbreitert
sich um Dresden zu einem Becken, das im Norden durch die Ausläufer
des Lausitzer Berglandes, die sich unterhalb Meißens mit denen des Erz-
gebirges vereinigen, wieder geschlossen wird. — Das Lausitzer Bergland
ist wie das Erzgebirge eine Granitplatte, die im Süden ungefähr 500 m
hoch ist und sich nach Norden und Nordwesten bis an die Elbe allmäh-
lich senkt. Der Platte sind einzelne kleine Bergzüge und Bergkuppen,
letztere östlich von der Spree meist vulkanischer Natur, aufgesetzt. Als
der gebirgige Südsaum dieser Platte erscheint das Lausitzer Gebirge,
ein „Bergzug mit den Formen der Sächsischen Schweiz, überragt von
hohen Phonolithkegeln", zu denen die fast 800 m hohe Lausche gehört,
während der Oybin ein Sandsteinfels ist. Bei Zittau ruht ein Braun-
kohlenlager; auch wird vielfach Granit gebrochen, während Metalle fehlen.
Zwischen den einzelnen Berggruppen breiten sich fruchtbare Talsohlen aus,
die für den Verkehr von Norddeutschland nach Böhmen von Wichtigkeit