§ 18. Afrika.
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Das innere Hochland empfängt weniger Regen, und hier breiten sich zur
Viehzucht geeignete Savannen aus. Sie sind der Tummelplatz der Antilopen,
Gnus, Büffel, Zebras, Quaggas, Giraffen und Elefanten. Ihnen folgen
Löwen, Panther, Hyänen und Schakale, die hier reiche Beute finden, ^een,
Sümpfe und Flüffe werden von Flußpferden, Krokodilen, Riesenschildkröten
und Scharen von Sumpfvögeln belebt.
Das Klima der Küstenebene ist für Europäer nicht zuträglich. Auf dem
kühlereu Hochlande dagegen fönnen sie dauernd leben.
Die eingeborenen Bewohner des Seenhochlandes sind im N die S om äli und
Galla, Mischvölker aus Arabern und Negern. Im 8 wohnen Bantuueger. Der
HandelliegtindenHäudenvoneingewanderten Curop äeru,Juderuund Arabern.
b) Staatliche Verhältnisse. Das steppenartige, noch wenig erforschte
Somäli-Land gehört im N zu England, im 0 zu Italien.
Den Engländern gehört Britisch-Ostafrika. Es reicht über den Viktoria-
See hinweg bis zum Weißen Nil. Von dem Hauptorte Mombas führt
die wichtige Ugcmda-Bahn bis an den Viktoria-See.
Im Flußgebiete des Sambesi (Fischfluß) liegen britische und portugiesische
Besitzungen. Das Klima ist ungesund, und nur wenige Europäer sind hier
angesiedelt. Die Eingeborenen sind Kaffern. Britisch-Zentralafrika hängt mit
dem Kaplande unmittelbar zusammen.
Dem Deutschen Reiche gehört
Deutsch-Ostafrika.
(Etwa 1 Mill. qkm, fast zweimal so groß wie das Deutsche Reich, 10 Mill. E.)
a) Das Landschaftsbild. Deutsch-Ostafrika ist das größte und volkreichste
der deutschen Schutzgebiete. Es wird im N von englischem, im W von belgischem,
im 8 von englischem und portugiesischem Gebiete umschlossen. Die Ostküste
gleicht an Länge der Entfernung Lübeck—Memel.
Die für den Verkehr wichtigsten Flüsse sind der Rowüma, der die Süd-
grenze bildet, der Rnsidschi in der Mitte des Landes und der Pangäni, der
sich aus den Schneewassern des Kilimandscharo entwickelt.
Die Küstenebene ist fruchtbar; doch ist das Laud wegen des den Europäern
nicht zuträglichen Klimas noch wenig ausgenutzt. Die hier und auf der vor-
gelagerten deutschen Insel Mafia angebaute Kokospalme gibt reiche Erträge.
Das Randgebirge wird von den Seewinden reichlich befeuchtet und ist
daher an der seewärts gerichteten Seite zum Anbau tropischer Gewächse wohl-
geeignet. Außer deu überall verbreiteten Kokospalmen gedeihen besonders
Banmwoll- und Kasseesträucher.
Westwärts vom Randgebirge zieht ein ausgedehntes Hochland bis zu den
großen Seen. (Renne sie!) Zur Regenzeit bedecken die Hochfläche hohe
Gräser. Im trockenen Sommer bildet aber die Landschaft eine'dürre Strauch-
steppe. Hier tummeln sich die Tiere der südafrikanischen Steppe. (Nenne
sie!) In einzelnen fruchtbaren Landstrichen, besonders aber in den Flußtälern,
bauen die Neger Mais, Reis, Hirse, Sesam, Erdnüsse und Baumwolle. Die
Regierung beginnt auch mit dem Bergbau auf Kohlen und Gold. Die Rind-