Full text: Deutschland, Grundzüge der Handelsgeographie, Verkehrswege, Allgemeine Erdkunde, Mathematische Erdkunde (Teil 3)

Bergbau. 
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In der Ausbeute von Zink steht Deutschland unter allen Ländern der 
Erde an erster Stelle. Die bedeutendsten Zinkerzgruben liegen in Ober¬ 
schlesien. In der Förderung von Bleierzen wird unser Vaterland nur von 
Spanien und der Union übertroffen. Bleierze werden im Harz, in Ober¬ 
schlesien und im Rheinischen Schiefergebirge gewonnen. Den ersten Platz in 
der Gewinnung von Nickel mußte Deutschland der französischen Kolonie Neu- 
kaledonien überlassen. 
An der Küste Samlands wird Bernstein gefischt und gegraben. Von 
vorzüglicher Güte und weitberühmt ist der lithographische Schiefer, der bei 
Solnhofen gebrochen wird. 
63. Petroleumwerk bei Wietze a. d. Aller. Fisch- und andere Tierleichen zersetzten sich unter Wasser- 
und Schlammbedeckung zu flüssigen oder festen, teerartig riechenden Kohlenwasserstoffverbindungen, von denen 
das auf dem Wasser schwimmende, gelb bis dunkelbraun gefärbte, dünn- oder zähflüssige Erdöl poröse Gesteine 
durchtränkt, in Spalten aufsteigt und in Gestalt schimmernder Fettaugen auf Wassertümpeln sich zeigt. In 
zahlreichen Bohrlöchern westlich von Celle steigt es in großen Mengen aus der Tiefe meist langsam empor. 
Das Deutsche Reich ist reich an Steinsalz. Die bedeutendsten Salinen 
lBild 61) und Salzbergwerke finden wir in der Umgebung des Harzes 
(Staßfurt, Dürrenberg, Schönebeck, Halle), in Württemberg, Baden, Bayern 
(Reichenhall, Berchtesgaden), Hannover und Posen (Hohensalza). Die für 
die Landwirtschaft (Düngung) wichtigen Kalisalze werden bis jetzt nur im 
Deutschen Reiche gefunden (Staßfurt, Thüringen, Hannover und Werratal). 
Die Hauptfundstellen für Petroleum befinden sich bei Wietze in Han¬ 
nover (Bild 63). 
Außer den genannten Mineralien geben die deutschen Gebirge Achate, 
Granit, Sandstein, Marmor, Basalt, Schiefer u. a., die in der heimischen 
Industrie vielfache Verwendung finden. Von Bedeutung find auch die Kiesel¬ 
gurwerke bei Unterlüß im Lüneburgischen.
	        
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