Full text: Deutschland, Grundzüge der Handelsgeographie, Verkehrswege, Allgemeine Erdkunde, Mathematische Erdkunde (Teil 3)

Dritter Abschnitt: Allgemeine Erdkunde 
8 7. Der Erdkörper als Ganzes. 
1. Die Entstehung der Erde. 
Die Entstehung der Erde als eines Teiles unserer Sonnenwelt wird mit 
der Kant-Laplaccschen Hypothese bisher am besten erklärt. 
Danach bildeten Sonne, Planeten und Monde einst einen riesigen Nebel, 
wie sie auch jetzt noch im Weltenraume Vorkommen, die Ursonne. Dieser 
ungeheure Nebel rotierte. Wodurch diese Bewegung veranlaßt wurde, wissen 
wir nicht. Er zog sich allmählich durch die Anziehung der einzelnen Teil¬ 
chen zusammen und erhitzte sich dabei immer mehr. Auch vergrößerte sich 
die Umdrehungsgeschwindigkeit. Lassen wir in ein Gemisch aus Alkohol und 
Wasser einen Tropfen Öl fallen und versetzen diese Ölkugel in schnelle Rota¬ 
tion, so werden kleine Teile fortgeschleudert, weil die Fliehkraft größer als 
die Zentralkraft ist. Ganz ähnlich lösten sich auch einzelne Teile von der 
Ursonne ab, meistens wohl in der Form von Ringen (Ringe des Saturn). 
Diese verschiedenen Ringe zerrissen schließlich und ballten sich zu Dunst¬ 
kugeln, den Planeten, zusammen. Diese verdichteten und erhitzten sich 
immer mehr. Da sie aber fortwährend Wärme ausstrahlten, so erkalteten 
die kleineren Weltenkörper und hörten aus, selbstleuchtend zu sein. Die 
größeren Körper indes, vor allem unsere Sonne, erkalteten nur ganz lang¬ 
sam und blieben heiß und helleuchtend. Die Monde der Planeten ent¬ 
standen durch Wiederholung des geschilderten Vorganges. 
Fast alle diese Kinder der Sonne, von denen zurzeit über 550 entdeckt 
sind, behielten die drehende Bewegung um ihren Ursprungskörper bei. 
Für die Richtigkeit dieser Hypothese zeugt auch die Spektralanalyse. 
Sie lehrt, daß die meisten Stoffe, die unsere Erde bilden, mich auf der 
Sonne und auf andern Himmelskörpern Vorkommen. 
2. Die Schwere und Dichte der Erde. 
Die Schwere eines Körpers hängt von der eigenen Größe und seiner 
Dichte oder von seinem spezifischen Gewicht ab. Das spezifische Gewicht der 
Erde bestimmte man aus der Anziehungskraft, die von der Erde auf ver¬ 
schiedene Körper ausgeübt wird. Als Durchschnitt aller dieser Untersuchungen 
ergab sich die Zahl 5,5, d. h. die Erde ist 5,5 mal so schwer wie eine gleich 
große Wasserkugel. Die Masse der Erde beträgt rund 1TV Billionen cbkm, 
ihr Gewicht rund 6 Quadrillionen kg. 
3. Das Erdinnere. 
Das Erdinnere ist nur bis in verhältnismäßig geringe Tiefen unserer 
Beobachtung unmittelbar zugänglich; denn die tiefsten Bergwerke gehen nur 
wenig unter 1000 m hinab, und die tiefste Stelle, bis zu der der Mensch bis 
Scheer, Erdkunde 3. q
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.