E. Norddeutsches Flachland.
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Festung deckt sie die Ostgrenze gegen Rußland. Der Seehandel von Königs¬
berg (schwedische Erze, Fische, russisches Holz und Getreide) steht im Staate
an dritter Stelle. Die nördlichste Stadt Preußens ist Memel ,21). In
der fruchtbaren Tilsiter Niederung liegt Tilsit (39) (Friedensschluß 1807).
Insterburg (32) ist der erste deutsche Holzmarkt und ein wichtiger Eisen¬
bahnknotenpunkt. Allenstein (33) und Gumbinnen (15) sind die Ver¬
waltungssitze der gleichnamigen Regierungsbezirke. An das Unglücksjahr 1807
erinnern Preußisch-Eylau und Friedland.
b) Provinz Westpreußen. Die zweite Seehandelsstadt Preußens ist
Danzig (170), zugleich starke Landfestnng und Kriegshafen. Aus dem
15. Jahrhundert stammt die Marienkirche; sie soll 25000 Menschen fassen.
Unterhalb Danzig liegt der Vorhafen Neufahrwasser, ihm gegenüber die
Seefestung Weichselmünde. Die Weichselufer werden bei Dirschau (17)
durch eine 785 m lange Eisenbahnbrücke verbunden. Marienburg (14) an
der Nogat wird wegen des wiederhergestellten Hochmeisterschlosses des Deutschen
Ritterordens viel besucht. Elbing (59) steht durch Wasserstraßen mit dem
Oberländischen Kanal, der Weichsel und dem Frischen Haff in Verbindung.
Elbing ist weltberühmt durch die Schichau-Werft. Die Weichselniederung
decken die Festungen Thorn (46) und Graudenz (40). Verwaltungssitz
ist Marienwerder (13). In Oliva wurde 1660 der Große Kurfürst als
unabhängiger Herrscher von Ostpreußen anerkannt.
o) Provinz Pommern. Der wichtigste Seeplatz (Freihafen, große Reederei)
Preußens ist Stettin (236). Unter den zahlreichen Werften, die im Weich¬
bilde Stettins liegen, gehört die bedeutendste der Maschinenbauanstalt
„Vulkan" (Bild 46). Stettin ist der Seehafen für Berlin. Die Seefestung
Swinemünde schützt den Zugang zum Stettiner Haff und ist zugleich ein
vornehmes Seebad. Auch Heringsdorf auf Usedom und Misdroy ans
Wollin sind vielbesuchte Badeorte. Stralsund (34) erinnert an die ver¬
gebliche Belagerung 1628 durch Wallenstein. Die Universität Pommerns
befindet sich in Greifswald (25). Den kürzesten Reiseweg zwischen Berlin
und Stockholm stellt die Fährverbindung Saßnitz (Rügen) und Trelleborg
(Schweden) her. In Hinterpommern bildet das 150 m hoch gelegene Köslin
(23) eine Landmarke für die Schiffer. Kolb erg (25), vornehmes Ostseebad,
wurde 1806/07 durch Gneisenau und Nettelbeck erfolgreich gegen die Fran¬
zosen verteidigt. Über Stargard führt der 15. Meridian (Mitteleuropäische
Zeit).
ä) Provinz Posen. In der Mitte der Provinz liegt die starke Grenz¬
festung Posen (157), die jüngste Residenzstadt. Ein Meisterwerk deutscher
Baukunst ist die 1910 vollendete prächtige Kaiserpfalz. Den Grenzhandel
mit Rußland (Geflügel, Eier, Schweine) vermittelt Ostrowo (15). Eine
rein deutsche Stadt ist Bromberg (58) (Fluß, Kanal?). Gnesen (25) war
einst die Krönungsstadt der polnischen Könige (Grab des hl. Adalbert). Bei
Hohensalza (26) wird ein mächtiges Salzlager ausgebeutet.
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