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2. Das Königreich Rumänien.
Rumänien ist ein Karpathenvorland. Es bildet die Verbindungsbrücke
zwischen Rußland, Österreich-Ungarn und der Balkauhalbinsel. Es besteht
aus 3 Landschaften. Das Land zwischen Karpathen und Prnth ist die Moldau.
Südlich davon zwischen Karpathen und Donau liegt die Walachei und zwischen
Donau und Meer die Döbrudscha.
In der Moldau gehen die reichbewaldeten Karpathen durch das vor-
gelagerte Hügelland allmählich in eine mit fruchtbarem Schwemmland bedeckte
Platte über, in die die Flüsse tiefe Täler eingegraben haben.
Die Walachei ist die größte Landschaft Rumäniens. Die Ebene senkt
sich nach Süden und Osten. Zum Donautal bricht sie mit einem Steilrand
ab. Der mächtige Lehm-
boden der Ebene ist
äußerst fruchtbar.
Die Döbrudscha hat
zwar vorzüglichen Löß-
boden, aber wegen der
Regenarmut ist sie viel-
fach Steppenland.
Das Klima Rnmä-
niens ist Festlandsklima
mit glühend heißem
Sommer und eisigen Ost-
winden im Winter. In-
folgedefsen friert die
Donau, die Hauptver-
kehrsstraße, mehrere
Monate zu.
Rumänien gehört
zu den besten Ackerbaugebieten Europas. Dem Ackerbau stehen große und
ertragreiche Flächen zur Verfügung. Da der rumänische Bauer wirtschaftlichen
Belehrungen zugänglich ist, brechen sich Verbesserungen schnell Bahn. Der
rumänische Getreidebau hat noch eine große Zukunft. Für die Ausfuhr spielt
der Weizen die Hauptrolle, während in der Ernährung des Volkes der Mais
die erste Stelle einnimmt. In den Ackerbaugebieten wird die Viehzucht
(Schaf-, Rinder-, Pferdezucht) mehr und mehr zurückgedrängt. Das Haupt-
gebiet der Viehzucht ist die Steppe.
Der Getreidehandel hat das Aufblühen der Donaustädte Bra'ila (das
Seetor der Walachei) und Galatz (63 T.), der Stapelplätze für Getreide, bewirkt.
Rumänien ist nach Rußland unser bester Getreidelieferant. Allerdings geht
ein großer Teil des Getreides über Belgien und Österreich-Ungaru.
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Maßstab i.: 12000000' J? 1?°Kiiom^,-
Das Wohngebiet des rumänischen Volks.