Full text: Allgemeine Erdkunde, Die außereuropäischen Erdteile, Europa (ohne Deutschland) (H. 1 = 3. Kl)

123 
Afrika. 
§ 120 Heft 
I 
7. büdafrika. 
Zur Wiederholung des Präparandenstoffes: 
Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über: 
Betschuanaland 
jBritisch-Südasrika 
>Delagüa-Bai 
IDeutsch-Südwest- 
afrika 
Drakenberge 
IJohannesbnrg G 
Malaharisteppe 
IKapland 
IKapstadt G 
Kap-Kairo-Bahn 
Map der Guten 
Hoffnung 
jKimberley □ 
Lorenzo Mar- 
quez 
iLüderitzbncht 
IMozambiqne, 
Kanal v. 
INadelkap 
INatal 
lOranjefluß 
lOranje-Kolonie 
IPretoria ^ 
jRhodesien 
ISambesi 
ISüdafrikan. 
Union 
120 
ISwakopmund 
ITafelbai u. -berg 
Transvaal 
Baal > «i 
I Viktoriafälle 
IWalfifchbai 
jWiudhuk. 
a. Geschichtliches über Britisch-Südafrika. 
1487 entdeckte der Portugiese Bartholomäus Diaz das Kap der Guten Hoffnung, 1497 
umsegelte Vasco de Gama, ebenfalls ein Portugiese, das Nadelkap. Die ersten Besiedler 
des Kaplandes waren holländische „Buren" die die eingeborenen Hottentotten immer 
weiter zurückdrängten. 1806 machten die Engländer sich zu Herren des Landes (Eroberung 
Kapstadts)' im Pariser Frieden von 1814 behielten sie das Kapland gegen eine an Holland zu 
zahlende Entschädigung von 60 Mill. M. Mißhelligkeiten führten dazu, daß sich zahlreiche Buren 
später der englischen Herrschaft entzogen und 1839 die Republik Natal gründeten. Hier ver- 
drängt, errichteten sie den Orauje-Freistaat, den sie 1848 räumen mußten, weil auch er für 
britisch erklärt wurde. Abermals zogen sie uordwärts, wie immer in hartem Kampfe gegen die 
tapferen Kaffern, nnd schufen jenseits des Baal den Freistaat Transvaal. Als dann in den 
fünfziger Jahren die Engländer Mühe hatten, sich der Kaffern zu erwehren^), erkannten sie 
nicht nur Transvaal, sondern auch den Oranje - Freistaat (in dem ein Teil der Bureu 
zurückgeblieben war) als unabhängig an. 1871, kurz nach der Eutdeckuug der reichen Dia- 
mantenlager von Kimberley, nahmen die Engländer die Gegend am unteren Baal in Besitz. 
Später unterwarfen sie die Buren ganz; aber 1881 schüttelten diese das verhaßte 
Joch wieder ab. Als 1884 Südwestafrika unerwartet deutsch wurde, erklärten die Engländer 
im nächsten Jahre das benachbarte Betschuanaland für britischen Besitz. Im weiteren Verlauf 
haben die Engländer dann ihre Grenze bis an den Tanganjika-See vorgeschoben, namentlich 
unter der Führung des hervorragenden Eeeil Rhodes (rohds, Premierminister des Kaplandes), 
dem zu Ehren das weite Gebiet beiderseits des mittleren Sambesi Rhodesien genannt wurde. 
Die inzwischen in Transvaal entdeckten reichen Goldlager, namentlich bei Johannesburg, kosteten 
den Buren schließlich doch die Selbständigkeit2). Endgültig entschieden wurde der ungleiche 
Kampf in dem Südafrikanischen Krieg von 1899—1902, wo es den Engländern mit größter 
Anstrengung gelang, die unter der Leitung des hervorragenden Präsidenten „Ohm" Krüger 
stehenden Buren zu unterwerfen. Der Krieg, in dem schließlich ein britisches Heer von 430 
Taus. Mann gegen höchstens 73 Taus. Buren im Felde stand, kostete den Engländern über 4 Mil- 
liarden M. und 69 Taus. Mann, den Buren anßer zahlreichen Menschenleben auch den Vieh- 
reichtum, ihren ganzen Wohlstand. 
1996 gewährte England den Burenstaaten die Selbstverwaltung. 1919 vereinigten 
sich die Kapkolonie, Natal, die Oranje-Kolonie und Transvaal zur Südafrikanischen Union, 
mit eigenem Parlament in Kapstadt (Sitz der Regierung in Pretoria). 
b* Die Bewohner Südafrikas. 
1. Den tropischen Norden bewohnen Bautuueger. Zu ihnen gehören z. B. die stattlichen L 121 
und tapferen Kaffern im Osten, unter denen wahre Prachtgestalten häufig find. Ihre ehemaligen 
Fürsten konnten Heere von 59—199 Taus. Kriegern ins Feld stellen und sich mit Recht Könige 
nennen. Die Kaffern wohnen in bienenkorbartiaen Hütten, die kreisförmig — als sog. Kraal — 
x) Noch im Jahre 1879 metzelte der Znlukafferukönig Eetewayo 1499 Engländer nieder. 
2) Es spielten auch uoch andere Gründe mit, so der Gegensatz zwischen den agrarisch-seß- 
haften Buren und den sog. Uitlanders (d. i. der rasch wechselnden, meist britischen, Handel- 
treibenden Bevölkerung), denen die Buren nicht gleiche Rechte gewähren wollten.
	        
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