Heft § 100 Die Globularprojektion 104
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globen, Abb. 17). Die Globularprojektion ist
flächentreuer als die (formen- und winkeltreue)
stereographische, und formen- oder Winkel-
treuer als die (flächentreue) Lambertsche
Projektion; sie ist also eine vermittelnde
und wird deshalb für Planigloben in ihren
verbesserten Formen (Nell, Postel) von denen
vorgezogen, die sich mit den großen Rand-
Verzerrungen der Lambertscheu flächeutreueu
Planigloben uicht befreunden können. (Siehe
T xt zu den Abb. 1, 2, 3.)
nia ^ ra( t Y t Wir haben bisher immer nur die beiden Fälle
Abb. Kartogr. 21. Globularpro- ins Auge gefaßt, daß die Projektionsebene den Pol
1 10n' (in a, Abb. 22) oder den Äquator (in b) berührte
(Polar- und Äquatorialprojektionen). Findet die Be-
rühruug iu irgendeinem andern Punkte statt (z. B. in c), so entstehen die schiefachsigen oder
Horizontalprojektionen, wie sie z. B. bei den sog. Land- und Wasserhalbkugeln nötig
sind. Zwei Beispiele bietet Abb. 23 (Berührungspunkt in 40° nördl. Breite).
Abb. Kartogr. 22: Verschiedene Pro- Abb. Kartogr. 23: Zwei schiefachsige Eut-
jektionsebenen (a, b, c). würfe.
Zusammenfassung des Notwendigsten.
§ 100 | 1. Die europäifcfoen Länder (außer Rußland), also auch die Deutsch-
I laudkarteu, werden in fast allen Atlanten entworfen nach der modifizierten
Kegelprojektion (§ 91). Erkennungszeichen: gradlinige Meridiane, die
nach den Polen hin konvergieren (zusammenlaufen).
I 2. Die Erdteile sind heute fast stets gezeichnet nach der Lambertschen
j Projektion (§98). Die früher dafür benutzte Bonnesche Projektion (§92)
ist heute auf Karteu beschränkt, die größere Teile von Erdteilen darstellen.
Bonne sowohl wie Lambert sind slächentren und bei beiden sind alle Grad-