Heft § 103
II
Die Terraindarstellung.
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zwar nach dem Grundsatz, „jehöher, desto dunkler" (Weiß, Orange, Rot, Grün, Blau-
grün usw. Die jetzt meist übliche Farbengebung: Tiefland grün (weil am vege-
tationsreichsteu), niederes Bergland (200—500 m) hell, das Mittelgebirge (500 bis
1500 m) braun, das Hochgebirge dunkelbraun, das Meer blau stammt von
Abb. Kartogr. 24: Höhenlinien und Sch raffen.
(Links sind die Höhenlinien in das Schraffenbild einpunktiert, im übrigen fehlen sie, aber
man sieht, wo sie waren, weil die Schraffen dort absetzen.)
10" ,
^-^tthtTITTTTTITITII
15
25°
555
v. Sydow (Leiter der geographisch-statistischen Abteilung des preußischen General-
stabs, gest. 1873). Neuerdings empfiehlt Dr. Pencker (Leiter des Geographischen
Instituts von Artaria in Wien) die Anwendung der Regenbogenfarben (in
gebrochenen Tönen), da diese insofern eine sarbenplastische Wirkung erzielen,
als nach den optischen Gesetzen Rot (für die Gebirge) dem Auge am nächsten,
Blau (für das Meer, also für die tiefsten Erdstellen) am entferntesten erscheint.
§ 103 MIHI 2. Die Höhenlinien ermöglichen erst eine Wissenschaft-
lich genaue Eintragung der Bergstriche oder Schraffen.
Feste Regeln dafür hat zuerst der sächsische Major Leh-
mann (1796) aufgestellt. Der leitende Grundsatz ist: Je
enger die Isohypsen (je steiler also der Abhang), desto
dicker die Bergstriche, die von einer zur andern (in der
Richtung des fließenden Wassers) führen. Steile Bö-
schnngen erscheinen also dunkel, sanfte Heller, Ebenen
weiß. Licht und Schatten fiud also so verteilt, wie die
Wirklichkeit es bei senkrechter Beleuchtung zeigt.
Die genaueren Regeln der (modifizierten) Lehmauufchen
Skala veranschaulicht Abb. 25. Also: Böschungen unter 5"
bleiben unberücksichtigt. Bei 5° siud die Schrafsen so
zart, daß sie sich zu den weißen Zwischenräumen wie
1:9 verhalten. Bei Böschungen von 10° sind die Schraffen
2:ß
5 6
6 »
73
8-2
9:t
Abb. Kartogr. 25:
Die (modifizierte) Leh- bei 15° dreimal usw., bei 45° neunmal so dick (also
mann raT en schwarz zu Weiß dann 9 :1). Noch steilere Böschungen