Heft § 180 Mathematische Erdkunde. 17g
II
Um für eine numerische Auswertung zu große Zahlen zu vermeiden, drücken wir den Erd-
radins r in geographischen Meilen aus (r = 858,57 geographische Meilen; x = 23° 27'). Damit
findet man
1. halbe heiße Zone = 1842710 geographische Quadratmeilen,
2. eine gemäßigte Zone = 2405367 „ „
3. eine kalte Zone = 382445 „ „
Es ist also die Oberfläche der halbeu Erde = 4630522 geographische Qnadratmeilen,
mithin die ganze Erdoberfläche = 9261044 „ „
Diese Zahlen gelten nnr genan für eine kugelförmige Erde. In Wirklichkeit ist sie jedoch,
wenn auch nur sehr schwach, ellipsoidisch.
3u § 120: Zum Foucaultschen Pendelversuch.
180 Im Punkte A sei eiu Peudel der
Länge AZ aufgehängt, welches genan
in der Nordsüdrichtung schwingt (im
Punkte A ist die Tangente AI) die
Meridianrichtnng). Punkt A liege auf
dem Parallel ABBj der Breite cp.
Dreht sich nun die Erde im Sinne des
Pfeiles ?k um deu (kleinen)
Drehwinkel y, so gelangt
Punkt A nach B . Da aber
infolge des Beharrungsver-
mögens die Schwingnngs-
ebene des Pendels trotz sei-
ner Fortführung von A
nach B sich selbst
parallel bleibt, so
hat sie auf dem
Meridian B N
lücht die Richtung
derTangente BD,
D sondern die zu AI) parallele Rich-
tuug BF. Einem Beobachter in B,
d. h. dem von A nach B gelangten, er¬
scheint also die Schwingungsebene um
den Winkel DBF = von seinem
neuen Meridian, d. i. der Nordsüdrich¬
tung, abgelenkt. Diese Ablenkung oder
Drehung der Schwingungsebene ist also
eine Folge der Erdrotation und ihr Vor-
handensein demnach ein Beweis für
dieselbe.
Der Betrag der Ablenkung (z. B.
für eine Stunde) ist nicht an jedem Orte
der Erde derselbe. Winkel <5 hängt viel¬
mehr von der geographischen Breite <p
Abb. 70: Zu § 180.