Vorwort zu den 5eminarheften.
Das Verhältnis zwischen den Präparanden- und den Seminarheften, wie
es in den vorliegenden Hilfsbüchern festgehalten wurde, möchte ich so formn-
lieren:
Während die Präparandenhefte in dem gebotenen Umfang bis in die
Einzelheiten des rein Tatsächlichen vordringen (selbstverständlich unter An-
Wendung der ursächlich begründenden Methode), und dieses Tatsächliche durch
eine Reihe methodisch-praktischer Maßnahmen zur sicheren Einpräguug zu
bringen suchen (siehe auch das Vorwort zu den Präparandenheften),
wollen die Seminarhefte zusammenfassend in großen Zügen die wesent-
lichen Momente herausarbeiten und — ausgehend von der geologischen
Grundlage — deren kausalen Zusammenhänge aufdecken, und zwar unter Zu.
spitzung auf das Verständnis der wirtschaftlichen und politischen Gegen-
Wartsverhältnisse des betreffenden Landes.
Sollen diese, gleichsam von einer höheren Warte aus sich vollziehenden Be-
trachtungen nicht in der Luft schweben, so muß allerdings das in der Präparanden-
anstatt erarbeitete Tatsachen-Material wieder in das Bewußtsein herausgehoben
werden (wenigsten in seinen wichtigsten Bestandteilen), wie denn die
amtlichen Bestimmungen auch ausdrücklich eine „wiederholende Aufnahme dieses
Stoffes" verlangen. Zu dem Ende ist aber keineswegs nötig, daß das „Hilfs-
buch" diesen Stoff noch einmal wieder biete, ja es wäre das direkt nachteilig, ein-
mal, weil dadurch ein unnötig großer Umfang (und damit ein höherer Preis)
der Seminarhefte herbeigeführt würde, und zum andern, weil dann leicht
ein Ganzes entsteht, daß „weder Fisch noch Fleisch" ist. Das Seminarh'eft
soll meines Erachtens ausschließlich klipp und klar das absolut Neue des Seminar-
Unterrichtes bieten. Damit der Seminarist aber nicht unbedingt und auf alle Fälle
gezwungen ist, seine Präparandenhefte wieder zur Hand nehmen zu müssen,
habe ich jeder geographischen Einheit das zugehörige Tatsachen-Wissen der Prä-
parandenzeit in konzentriertester Form vorangestellt, nämlich in der Form der
abschließenden stummen Skizze und der zugehörigen Namentabelle, mit
denen die jeweiligen Einzel-Betrachtungen der Präparandenhefte abschlössen.
(Durch Umrahmung ist dieser konzentrierte Präparandenteil auch äußerlich
gekennzeichnet, siehe z. B..Süddeutsche Hochebene § 14, Oberrheinische Tiefebene
§ 19 ufw.) So das Buch! Ob auch der Lehrer im Unterricht das zugehörige