Full text: Grundriß der mecklenburgischen Geschichte

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Abt Nikolaus wurde mit 100 Gulden Jahrgeld abgefunden; 
dann kamen Broda, Dargun und Marienehe an dte 
Reihe. Bei den Nonnenklöstern begnügte man sich mit der 
Forderung, alles katholische Wesen abzuthun. 
bb) Die Kirchenordnung und die Visitation von 
1557, — Weil die Kirchenordnung von 1552 wegen 
der hochdeutschen Sprache nur ein geringes Verständnis 
gesunden, ließ Johann Albrechts in Gemeinschaft nnt 
Ulrich dieselbe revidieren und 1557 in plattd entfcher 
Sprache herausgeben. Die in demselben Jahre angestellte 
Visitation wandte sich vor allem gegen die Nonnenklöster 
Malchow, Dobbertin und Ribnitz. Am heftigsten war der 
Widerstand der Dobbertiner Nonnen, welche durch Johann 
Albrechts Mutter, Herzogin Anna, deren Wohnsitz das ^be¬ 
nachbarte Lübz war, kräftig unterstützt wurden. Erst 1562 
gelang die Beseitigung Dobbertins. Das Kloster Ribnitz, 
dessen Äbtissin die Herzogin Ursula, eine Tochter Heinrichs 
des Friedfertigen war, durfte bis zum Tode derselben 1586 
bestehen. 
i>) Tie Ordnung der lutherischen Landeskirche. 
Nachdem der glaubenseifrige Herzog alfo im ganzen 
Lande die Reformation durchgeführt hatte, gab er der 
lutherischen Landeskirche ihre innere Ausgestaltung durch 
folgende Verordnungen: 
aa) Die Konsist orial-Or dnung 1570. — Als oberste 
Behörde zur Entscheidung in kirchlichen Angelegenheiten wurde 
1570 das Konsistorium geschaffen. Sein Vorsitzender wurde 
der gelehrte Prosessor in Rostock David Chyträus. 
bb) Die Superintendenten-Ordnung 1571. — Zur 
Beaufsichtigung über Lehre und Leben der Geistlichen und 
Kirchendiener wurden 6 Landes-Superintendenten bestellt. 
<•) Die Sternberger Reversalen 1572. 
Aus dem Landtage zu Sternberg 1572 gaben die 
Herzoge Johann Albrecht und Ulrich für sich nnd ihre Nach¬ 
kommen den Ständen die feierliche Zuficherung, daß Mecklen¬ 
burg stets bei der Augsburgischen Konsession erhalten bleiben 
solle. Die drei Landesklöster Dobbertin, Ribnitz und 
Malchow wurden den Ständen zur Nutznießung überwiesen. 
In den Sternberger Reversalen erhielt das Resormationswerk 
seinen landesgesetzlichen Abschluß. 
9. Johann Albrecht als Freund des Schulwesens. — Neben 
der großen Fürsorge für die Kirche richtete Johann Albrecht
	        
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