Übersicht der Länderkunde.
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Küstengliederung. In den Erdteil schneiden von N. der Meerbusen
von Carpentaria, von S. her der Anstralgols ein. Seine Gliederung ist
fast so mangelhaft wie die Afrikas.
Boden g est alt und Bewässerung. Nur an den Rändern finden sich
Gebirge; die bekanntesten sind die Blauen Berge und die Australalpeu
im O! Einige Strecken gehören dem Tiesland an. Das Innere Australiens
nimmt größtenteils niedriges Tafelland von 300 in Höhe ein. — Die Be-
Wässerung ist sehr gering, da das Land nur wenig Regen empfängt. Der be-
dentendste Fluß ist der Murray (morre) im SO.
Klima. Die nördliche Halste Australiens liegt in der heißen Zone, die
südliche in der gemäßigten. Da der Kontinent aus der südlichen Erdhalb-
kngel liegt, so sind die Jahreszeiten den unsrigen gerade entgegengesetzt.
Erzeugnisse. Die langanhaltenden Dürren im Innern gestatten fast nirgends
saftreichen Pflanzenwuchs; es ist deshalb der größte Teil dieses Gebietes wüsten-
ähnliche Steppe. In dem besser benetzten.Küstenland wird Ackerbau, gegen
das Innere besonders Schafzucht getrieben. Überdies ist Australien eines der
ersten Goldländer der Erde.
Von Tieren gehören dem Erdteil an: der Kasuar und das Känguruh,
das Schnabeltier, der schwarze. Schwan und der weiße Adler. Melk-
und Zugtiere haben erst die Europäer eingeführt. Die einheimische Tierwelt ist
wenig zahlreich, aber um so eigentümlicher.
Bevölkerung. Die Australueger ernähren sich durch Sammeln von
Früchten, daneben von Jagd und Fischerei. Sie stehen wohl auf der tiefsten
Stufe der menschlichen Gesittung. Jetzt ist der ganze Erdteil im Besitze der
Engländer. — Die größten Städte sind Sydney (ßidni) nnd Melbourne
(mellbörn).
Die Australinseln.
Die Australinseln beginnen im N. mit Neu-Gninea (ginea), nächst Grön-
land der größten Insel der Erde; der ganze Nordosten dieser Insel ist jetzt
Kolonie des Deutschen Reiches; desgleichen der ostwärts anliegende Bismarck-
Archipel.
Weiterhin folgt Neu-Kaledonien und dann in derselben Richtung die
Doppelinsel Neu-Seeland.
Polynesien oder Ozeanien.
Alle größeren und hohen Inseln Polynesiens haben Vulkane, die teilweise
noch tätig sind; die kleineren sind ganz niedrige Koralleneilande, auf denen die
Kokospalme und der ^ Brotfruchtbaum die Hauptnahrung für die Urbewohner
liefern. Jetzt sind fast alle diese Inselgruppen von den Europäern in Besitz
genommen.
Deutsch sind die Marschall-Inseln, die Karolinen und Marianen und zwei
der Samoa-Jnseln.