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Geographische Heimatkunde.
Das Gefälle des Neckars.
Tie Tätigkeit des fließenden Wassers Schon das Wasser eines heftigen Regens
reißt Rinnen in den Boden. So haben in langen Zeiträumen auch Bäche und
Flüsse tiefe Furchen in das Antlitz der Erde eingegraben; es sind dies die Täler.
Je größer das Gefälle und die
Wassermasse ist, desto größer ist
auch die Kraft des Wassers, desto
tiefer mid breiter wird das Tal.
Meist nimmt der Fluß nicht
den ganzen Talboden ein, son¬
dern nur eine Vertiefung des¬
selben, das Bett. Dessen Ränder heißt man Ufer. Stellt man sich so, daß man
flußabwärts sieht, so hat man zur Rechten das rechte, zur Linken das linke Ufer.
Die bei der Ausräumung des Tales mitgerissenen Materialien sind: feiner
Schlamm (er trübt das Wasser), Sand und Gesteinsbrocken; indem sich die letzteren
aneinander scheuern, werden sie zu runden, glatten Kieseln. Diese Massen führt
der Fluß zum Teil ins Meer, zum Teil läßt er sie schon vorher niedersinken, wenn
sein Gefälle und damit seine Stoßkraft geringer wird. Tritt der Fluß bei Hoch¬
wasser über seine User, so wird der mitgeführte Schutt auch übet die Wiesen und
Felder des Talbodens ausgebreitet. Um sich gegen solche Verwüstungen zu schützen,
erbaut man Dämme und Mauern an den Ufern; auch werden starke Krümmungen
durchstochen und nutzlose Nebenarme ausgefüllt. Dies heißt man den Fluß korri¬
gieren. Ist der Heimatfluß korrigiert?
Aufgaben. Bestimme das rechte und linke Ufer des Heimatflusses! Gib an, wohin
ein Bach fließt, dessen linkes User nach N liegt! Beobachte nach einem starken Regen die
Rinnen, die das Wasser einreißt; sie bilden oft Flußsysteme im kleinen; beachte auch, wie
sich Schlamm und Sand in ihnen absetzt!