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der Gesetze als einen Votksaufwiegler und Staatsver¬
brecher bestraft zu sehen. Allein jetzt zeigte sich erst, wie
schlau Napoleon vor seinem Abgänge nach der Insel
Elba den Erfolg seiner Bedingungen berechnet hatte.
Man hat mir den Kaiscrtitel zugestanden, sprach er,
und die völlige Souveränetät über die Insel Elba ein-
geraumt; kann ich aber als souveräner Fürst, nicht so
gut als jeder andere, Krieg führen mit wem icfc will?
Ich habe in rechtmäßigem Kriege den König von Frank¬
reich von dem Throne verjagt, so wie auch ich vertrie¬
ben worden bin; man kann mich also nach dem Völker¬
recht, zumal da ich mich freiwillig ergeben habe, nicht
anders als einen Kriegsgefangenen behandeln.
Ein Karl von Anjou würde freilich auf eine solche
Rechtfertigung nicht geachtet haben; bei den verbünde¬
ten Monarchen, und besonders bei Kaiser Franz, fand
sie aber um destomehr Eingang, da Napoleon der Ge¬
mahl seiner Tochter war. Es wurde daher beschlossen,
daß der Gefangene auf die Insel St. Helena in Ver¬
wahrung gebracht werden sollte, die einsam in dem gros¬
sen Weltmeere zwischen Africa und America liegt; hier
sollte er von den Engländern bewacht, seine Tage be¬
schließen.
Dieser Ucbereinkunft zufolge, wurde Napoleon,
ohne nur den englischen Boden betreten zu dürfen, auf
dem Kriegsschiffe Northnmberland eingeschtfft und
nach seinem Verbannungsort abgeführt, wo er sich noch
jetzt i32t befindet. Er wird da nun nicht mehr als sou¬
veräner Fürst, sondern als ein gefangener General be¬
handelt.
Die verbündeten Heere setzten indessen Ludwig
XVTII, wieder auf seinen Thron. Um die Franzosen
friedfertiger zu machen, wurde das ganze napoievnifche
Heer anfgelös't, und von den Verbündeten ein 150,000