fullscreen: Die Nazional-Geschichte der Bayern für Schule und Haus

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103. 
Wie sich die Franzosen in den großen Glaubens¬ 
krieg mischen. 
Die Schweden im Unglück wurden jetzt von den Kur, 
fürsten von Sachsen und Brandenburg, von Mecklenburg und 
Weimar und andern protestantischen Fürsten treulos verlassen, 
die heimlich mit dem Kaiser Frieden schloßen, und ihre Glau, 
bensbrüder der Rache der Katholischen preis gaben. Schänd, 
lich verrathen, warf sich nun Orenstjerna in die Arme der 
Franzosen, die schon längst gern der wachsenden Macht des 
Habsburgischen Hauses entgegen gewirkt hätten (1635, 25. 
April). Die schwedisch-deutsche Partei erhob sich darauf 
aufs Neue. 
Banner, der sich nach Niederlagen Müberwunden dar, 
zustellen und die Fürsten zu nöthigen wußte, für Schweden, 
oder nicht wider dasselbe zu seyn, drang wieder in Sachsen 
und Böhmen vor, um diese armen Länder vollends zur Wüste 
zu machen (1636); Herzog Bernhard v. Weimar, nächst 
Gustav Adolf und Wallenstein, der größte Feldherr des drei, 
ßigjährigen Krieges, säuberte den Oberrhein und eroberte 
den Elsaß, starb aber plötzlich in seiner Heldenlaufbahn 
(1639); Torstensohn aber, ein neues Kriegsgenie, zer¬ 
trümmerte in schreckhaften Schlachten (1642, 1644 und 1645) 
die Macht der neuen Lige unter Piccolomini, und gab 
die östreichischen Erblande — Böhmen, Schlesien, Mähren —, 
bis Wien, den schwedischen Waffen Preis. Dagegen thaten 
die Bayern das Aeußerste, sich der überlegenen Franzosen 
zu erwehren, und hatten die entschlossensten Führer. Johann 
v. Werth und der schlaue Mercy siegten über Guebriant, 
Cond« und Turenne, sehr entscheidend in dem Thale von 
Tuttlingen; aber ihre Siege selbst schwächten ihre geringe 
Macht, auch wurde der wackere Merci zuletzt bei Allersheim 
überwunden, wobei er selbst das Leben verlor (1645). 
Franken befreite Königsmark. Wrangel und Tu¬ 
renne aber überschwemmten mit Schweden und Franzosen
	        
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