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gewachsen, daß sie den Europäern einen empfindlichen Wettbewerb bereiten.
Dazu kommt, daß die Yankees an kaufmännischem Unternehmungsgeiste und
an Wagemut auf dem Gebiete des Handels und der Technik den Europäern weit
voranstehen. Wenn auch Amerika sich aus eigener Kraft nicht zu höherer Kultur
entwickeln konnte, da es ihm an den erforderlichen Haustieren fehlte, so ist es
doch jetzt, nachdem ihm von Europa aus die ersten Hilfsmittel gegeben sind,
zu einer ganz großartigen Höhe gelangt.
Dies gilt besonders für die Union, aber auch Kanada tritt auf dem Welt¬
markte immer mehr hervor und vergrößert alljährlich seine Ausfuhr, während es
Fig. 26. Goldenes Tor bei San Jfranzisko.
(Nach einer Photographie.)
bezüglich der Maschinen und sonstigen Erzeugnisse von der Alten Welt immer
unabhängiger wird.
4. Die Republik Mexiko.
1. Kultur. In Mexiko fanden die ersten europäischen Entdecker vor 400
Jahren bereits eine sehr hohe Kultur vor, die aus der Zeit der Azteken (astêken)
stammte und viel Ähnlichkeit mit den Formen der Alten Welt zeigte. Diese
ist jetzt vollständig verschwunden. Die Bewohner sind zum Teil eingeborene
Indianer, zum Teil Mischlinge und zum Teil Kreolen-.
2. Klima und Erzeugnisse. In der heißen, ungesunden, flachen Küsten¬
gegend gedeihen tropische Gewächse, besonders Nutzhölzer, aber auch die
Ananas, die Vanille und die Banane. Nur wenige gute Hafenplätze liegen am
Mexikanischen Golf und der beste, die Stadt Vera Cruz (sprich: krûs, d. i.
Wahres Kreuz), ist außerdem wegen des dort herrschenden gelben Fiebers ver¬
rufen.
Eine Eisenbahn führt in das Binnenland hinauf. Hier sind die Nieder¬
schläge nicht mehr so hoch, und infolge der größeren Höhenlage herrscht ein
gesunderes Klima. Das Land ist reich an Silbererzen und ist abwechselnd