Full text: Heimatkunde für die Provinz Rheinland (Rheinland)

Allgemeine Erdkunde. 
1. Der Horizont. 
Wir sind in der Schulklasse und haben unter uns den Zußboden und über 
uns die Decke- sobald wir hinaus auf den Spielplatz gehen, stehen wir auf einem 
anderen Loden und haben über uns eine andere Decke. Den Loden, den wir 
im Freien unter uns haben, nennen wir den Erdboden, und die Decke über uns 
ist der Himmel oder die Himmelsdecke. Die Decke in unserer Stube ist überall 
gleich hoch über uns- anders ist es mit der Himmelsdecke- stehen wir im freien 
Zelde, wo unsere Aussicht nach allen Seiten frei ist, so scheint der Himmel über 
unserm Haupte am höchsten zu 
sein und sich nach allen Seiten 
hin gegen die Erde zu senken, ja 
in der Kerne auf die Erde zu stoßen. 
Die Himmelsdecke über uns ist 
überall rund, und der Rand, der 
auf der Erde zu ruhen scheint, 
bildet eine runde Linie um uns, 
die überall gleichweit von uns 
entfernt ist und in sich selbst 
zurückkehrt- eine solche Linie nennt 
man Kreislinie. Es scheint uns, 
als ob wir ganz genau sehen könnten, wo die Himmelsdecke oder das Himmels- 
gewölbe auf der Erde aufliegt- gehen wir jedoch nach dieser Gegend hin, so 
rückt auch das Himmelsgewölbe weiter. Stehen wir auf ebener Erde, so kommt 
es uns vor, als ob wir auf einer Scheibe stünden und der Himmel bedecke uns, 
wie eine Käseglocke. Gehen wir auf einen Turm oder einen Berg, so haben 
wir auch wieder einen solchen Kreis um uns, aber er ist größer, und je höher 
wir gehen, desto größer wird der Kreis. Diesen Kreis, in dessen Mitte wir 
stehen, nennt man, da unser Kuge, d. i. unser Gesicht, so weit reicht, den 
Gesichtskreis oder Horizont. Der Gesichtskreis oder Horizont wird ein anderer, 
wenn wir unsern Standpunkt verändern, und der Gesichtskreis wird größer, 
wenn wir einen höheren Standpunkt einnehmen. 
2. Oer tägliche Lauf der Sonne. 
Km Tage sehen wir am Himmel die Sonne, wenn keine Wolken sie ver- 
decken. Ehe sie morgens erscheint, färbt sie den Himmel rot. Dieses Rot ist 
das Morgenrot. Noch ist es dunkel. Der Schein des Mondes wird blasser, und 
die Sterne verschwinden nach und nach. Allmählich wird es Heller. Der Morgen 
dämmert. Den Übergang aus dem Dunkel zum Tage nennen wir Morgen- 
5Ibb. 48. Das Himmelsgewölbe.
	        
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