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stimmung bedient man sich noch der Bezeichnungen Nordost (N.O.) zwischen
Norden und Osten, Südost (S. O.) zwischen Süden und Osten, Nord-
west (N. W.) zwischen Norden und Westen und Südwest (S. W.) zwischen
Süden und Westen.
Ausgabe. Beschreibe die Umgebungen deines Wohnortes nach den Himmelsgegenden,
indem du angiebst: a) welcher Art ist die Umgebung im £)., W,. N>, S., mit Rücksicht auf
Höhen und Tiefen (ist es im O. bergig oder eben, welcher Berg, welches Thal ist be-
merkenSwerth, welche Perge begrenzen den Horizont? — wie ist es in «leicher Hinficht im
aß-, N., ©?);!)) welche Gewässer sind im O., W , S,, N ? c) welcher Art ist Boden¬
beschaffenheit und Pflanzenwuchs tob Feld, Wiese, Wald zc.) im O., W, S., N.?
S) welche Orte liegen im £>., W., ©., N. von deinem Wohnorte?
7. Die Landkarte.
Nachdem wir die Himmelsgegenden kennen gelernt und die Umgebung
unseres Wohnortes nach denselben bestimmt haben, wird es nicht so schwer
sein, davon auch eine Zeichnung zu machen.
Wir bezeichnen uns zunächst auf unserer Tafel die vier Himmelsgegenden.
Man nimmt dabei gewöhnlich an, daß man, die Tafel vor sich, sein Gesicht
nach Norden wende, und schreibt deswegen an den obern Rand N., an den
untern S., an den rechten O., an den linken W.
Nun denken wir uns, daß wir uns mit einem Vogel in die Luft erheben
und aus derselben auf die Erde herabsehen könnten. Gerade unter uns liegt
unser Wohnort. Wir wollen ihn in die Mitte der Zeichnung bringen und
geben ihn in seiner ohngesähren Gestalt. Der Fluß, an dem der Ort liegt,
wird uns als ein Streif erscheinen, der sich durch die Gegend zieht. Wir
bestimmen die Richtung seines Laufes und zeichnen ihn in dieser Richtung
auf die Tafel. Eben so geben wir die Berge an, die im O., W., S., N.
liege». Hierbei müssen wir uns schon nach der Entfernung fragen. Für
eine bestimmte Entfernung (vielleicht */2 Meile) nehmen wir ein bestimmtes
Maß an (verjüngter Maßstab). Endlich verzeichnen wir auch die Orte, die
im O., W., S., N. von unserem Wohnorte liegen, indem wir uns bei jedem
fragen, wie weit er von demselben entfernt ist, um ihm nach unserm Maß-
stabe auch die richtige Entfernung auf der Zeichnung geben zu können.
So bekämen wir eine Karte unserer Heimath.
Je weiter ein Gegenstand von uns entfernt ist, desto kleiner erscheint er
uns, und ist er überhaupt nicht groß, so verschwindet er bei größerer Eni-
ferr.ung ganz. Denken wir uns nun, daß wir uns immer höher in die
Luft erheben könnten, so würde unser Gesichtskreis ein immer größerer, und
also auch das Stück der Erdoberfläche ein immer größeres werden, das wir
übcrschauten. Aber die Gegenstände auf diesem Stück Erdoberfläche würden
uns auch immer kleiner erscheinen, und viele würden bald unserm Auge
entschwinden. Eine unbedeutende Anhöhe, ein kleines Bächlein, ein einzeln
stehendes Haus würden wir nicht mehr erkennen und darum auch nicht ver*
zeichnen können, wenn wir von der Gegend zu unsern Füßen eine Karte
entwerfen wollten.
Wären wir im Stande, uns so weit zu erheben, daß wir unser ganzes
Vaterland überschauen könnten, so würden wir nur noch die eigentlichen
Gebirge sich durch dasselbe hinziehen sehen, nur die Hauptflüsse mit ihren
bedeutendsten Nebenflüssen würden als feine Linien sich durch das Land
schlängeln, und nur die größern Orte würden als Punkte bemerkbar sein