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Fünfter Abschnitt.
Mischung eigene Bezeichnungen aufgestellt. Mulatten siud Mischlinge von
Weißen und Negern, Mestizen Mischlinge von Weißen und Amerikanern.
Die in Amerika von eingewanderten Eltern (Europäern, Afrikanern) geborenen
Menschen heißeil Kreolen.
ä, Oskar Pesch el, der die Menschen im Gegensatze zu andern Natur-
forschern nicht nach nur einem Merkmal in Rasseu sondert, sondern deren ver-
schieden? berücksichtigt, unterscheidet sieben Gruppen: 1. die Australier; 2 die
Papnanen; 3. die mongolenähnlichen Völker, zu denen er nicht nur die Mon-
golen Asiens, sondern anch die Malayen, Polynesier uni> Amerikaner rechnet;
4. die Dravidas oder die Bewohner Vorderindiens von nicht arischer.Abknnft;
5. die Hottentotten und Buschmänner; 6. die 'Neger; 7. die mittelländischen
Völker, welche den Kaukasiern Blumenbachs entsprechen.
III. Verbreitung der Menschenrassen. Der Zahl nach
weit überwiegend sind:
1. die Kaukasier oder Mittelländer; sie haben iuue Europa,
Vorder-Asien kns Hinter-Jndien, Nord-Asrika und einen großen Teil
von Nord-Amerika, die Küsten Nen-Hollands und viele Inseln; ihre
Zahl beträgt etwa 550 Mill.;
2. die Mongolen'mit 550 Mill.; sie bewohnen vorzugsweise
den Norden und Osten Asiens;
3. die Neger, besonders in Afrika, mit 130 Mill.; die Gesamt-
zahl dieser drei Nassen macht somit volle 1230 Mill. Der Nest der
Menschen trifft ans 4. die amerikanische Nasse, ausschließlich in
Amerika, und 5. auf die malayifche Nasse, die über die asiatisch-
australische Inselwelt zerstreut ist.
Anmerknng. Die hauptsächlichsten Gründe des Aussterbens der
Naturvölker sind folgende:
1. Gewaltsame Ausrottung; so haben die Spanier znr Zeit ihrer
Herrschaft in Amerika sich reichlich mit Jndianerblnt befleckt; in Australien
mischten zu Hungerszeiten Franen von Ansiedlern Arsenik unter das Mehl,
mit dem sie die Eingebornen beschenkten; in Tasmanien schössen die englischen
Ansiedler die Eingebornen nieder, wenn sie kein besseres Futter für ihre Hunde
fanden.
2. Krankheiten, welche durch die Berührung mit den Kulturvölkern bei
ihnen eingeführt wurdeu, z. B. die Pocken.
3. Laster, z. B. Branntweinseuche.
4. Lebensüberdruß; letztere Ursache ist nach Peschel von allen die wirk-
samste. Denn der wilde Mensch zieht das Leben in der Freiheit allen Vorteilen
und Bequemlichkeiten der Gesittung vor; wo er daher den Einflüssen der Ge-
sittnng sich nicht entziehen kann, da verzichtet er lieber auf das Dasein.
IV. Die Sprachverschiedeuheiten. Die Sprachen, deren
man ans der Erde gegen 800 zählt, gruppieren sich in 3 Hanpt-
abteilungen, welche zugleich Entwicklnngsstnsen der Sprachbildung be-
zeichnen: