Theodor Fontane.
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Eid und Treue brechen,
Taten wir's allein?
Hoch der König der Tschechen,
Herzog Wallenstein!"
Burg- und Schloßbewohner
Ruhen... Da sieh, in Stahl,
Buttlersche Dragoner
Dringen in den Saal;
Buttler selbst, im Helme,
Tritt an den Jllo: „Sprich,
Seid ihr Schurken und Schelme,
Oder gut kaiserlich?!"
Hei, da fahren die Klingen
Wie von selber heraus,
Von dem Pfeifen und Schwingen
Löschen die Lichter aus;
Weiter geht es im Dunkeln,
Nein, im Dunkeln nicht:
Ihrer Augen Funkeln
Gibt das rechte Licht.
Tertschka fällt; daneben
Kinsky mit Fluch und Schwur;
Mehr um Tod wie Leben
Ficht selbst Jllo nur,
Schlägt blindhin in Scherben
Schädel und Flaschen jetzt.
Wie ein Eber im Sterben
Noch die Hauer wetzt.
Licht und Fackel kommen,
Geben düstren Schein:
Ineinander verschwommen
Blinken Blut und Wein;
Überall im Saale
Leichen in buntem Gemisch,
Stumm, vor seinem Mahle,
Sitzt der Tod am Tisch.
Buttler aber, wie Wetter
Donnert jetzt: „Laßt sie ruhn!
Das sind erst die Blätter,
An die Wurzel nun."
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