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VIII v Der Kreis Saargemünd.
66,500 Einwohner. 795 □ km.
1. Saargemünd * (13,000 Einw.), Kreuzuugs-
Punkt der Eisenbahnlinien Stcaßburg-Hageuau-Saar-
gemünd, Chambrey - Bensdorf - Saargemünd -- Saar-^
brücken, Saarbnrg-Saaralben-Saargemünd und Saar-
gemüud-Beningen, liegt an der Einmündung der
Blies iu die kanalisierte Saar, unweit der preußi-
schen Grenze. Offene Stadt, die sich immer mehr nach
allen Richtungen ausdehnt. Sitz eines Landgerichtes
und Hauptsteueramtes. Gymnasium. Garnison. Irren-
anstatt vor der Stadt.
Die merkwürdigsten Gebäude derselben sind: das
Saargemünder Schloß, ein Renaissancebau ans dem
16. Jahrhundert, in demselben befindet sich das
Bezirksgefängnis; ferner das Schloß Chamborant, in
dem das Gymnasium untergebracht ist. In dem alten
Kapnzinerkloster befindet sich das Landgericht sowie
das Pensionat der Schwestern der christlichen Barm-
Herzigkeit.
• Bedeutende Industrie in Fayence, Majolika, Por-
zellan und Thonwaren, Plüsch- und Samtfabriken,
Streichholz-, Zichorienfabrikeu große Kassenschrank-
fabrik, Hauptniederlage der Forbacher Papiermache-
waren. Reger Schiffsverkehr, große Kolilendepots.
2. SB ol münster (850 Einw.).
3. Bitsch* (2700 Einw.), am Hornbach, mit einer
Citadelle ans schroffem Felsen, die den Austritt des
Passes durch die Vogeseu nach Lothringen beherrscht,