Full text: Grundzüge der Erdbeschreibung

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hunderte und zum Theil noch jetzt durch ihre Seeräuberei sich 
furchtbar machten. Von hier aus findet ein bedeutender 
Karawanenverkehr nach Aegypten, Arabien und mit einigen 
Plätzen in dem Innern von Afrika statt. 
e) Sudan oder N i g r i t i e n an dem nördlichen Abfalle 
des Hochlandes von Afrika ls. §. 136); Hauptstaaten sind: 
Bornu, am Tsadfee, unter einem Sultan, der ein 
zahlreiches stehendes Heer hält, dessen Reiterei zum Theil 
mit Helmen und Panzer bewaffnet ist. 
Hauffa, östlich vom mittleren Niger, gleichfalls von 
einem muhamedanifchen Herrscher regiert. Hptst. Sakkatu 
am Niger. 
Bambarra, ein wasserreiches Land ; Hptst. Sego. 
D s ch i n n i e mit der Hptst. T i m b u c t u, einem Fabrik- 
platz und dem Hauptgoldmarkt Dfchiunie. 
B o r g u, ein sehr fruchtbares, angebautes Land. 
U a d a h i, nächst Bornu der mächtigste Staat in Sudan. 
Darfnr, ein unfruchtbares Gebirgsland. 
6) Die Sahara. Die Bewohner der westlichen Oasen 
sind Berbern und Araber, die der östlichen Tuariks, ein wilder 
nomadisirender Volksstamm. Diese leben von Jagd und Raub, 
jene treiben Karawanenhandel. Die wichtigsten Karawanenstra- 
ßen führen von Kairo nach D a r f u r, von Kairo nach F ez- 
zan, von Fezzan nach Darfur, von Fezzan nach Bornu. 
e) Ober-Aethiopien oder Hoch-Sudan, das süd- 
östliche Binnenland des Erdtheils, das aus seiner bisherigen 
Unbekanntschast allmählig herauszutreten beginnt. Hier liegt, 
an der Westgrenze des Abyfsiniscken Reiches Schoa, das Land 
Kassa, die eigentliche Heimath des Kaffeebaumes, von einem 
großen Strom mit östlichem Lauf, dem Göschopp durch- 
stosfen, vielleicht derselbe, welcher an seiner Mündung Qui- 
l i m a n e heißt. Nördlich von Kassa liegt das Hochgebirgs- 
land Narea, das Quellland des Bahr-al-Abiad. Als 
Hauptvölker dieses Theils von Afrika werden die Galla 
und die Schagga genannt. 
f) Senegambien, von Mauren und Negervölkern 
bewohnt; an der Küste haben Engländer uud Franzosen kleine 
Niederlassungen. 
g) Ober-G uinea, von rohen, heidnischen Völkern 
bewohnt, die von despotisch regierenden Königen beherrscht wer- 
den. Am ausgebreiteten sind die Aschantis und die Da- 
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